Wedel: Fisauli-Aalto und Steyer gehen in Stichwahl um Bürgermeisterposten
Bei der Bürgermeisterwahl in Wedel konnten Julia Fisauli-Aalto (CDU) und Timo Steyer (parteilos) im ersten Wahlgang die meisten Stimmen erringen. Sie treten bei der Stichwahl in drei Wochen gegeneinander an.
In Wedel im Kreis Pinneberg haben die Bürgerinnen und Bürger heute über eine neue Bürgermeisterin oder einen neuen Bürgermeister abgestimmt. Julia Fisauli-Aalto (CDU) verpasste dabei mit 49,1 Prozent der Stimmen knapp die absolute Mehrheit. Sie wird am 8. Dezember gegen Timo Steyer (parteilos) in der Stichwahl antreten. Steyer bekam am Sonntag 22,1 Prozent der Stimmen. Claudia Wittburg (SPD) konnte 19,8 Prozent der Wedelerinnen und Wedeler von sich überzeugen. Andreas Kuhn (parteilos) errang 9,1 Prozent der Stimmen. Fisauli-Aalto ist seit April als kommissarische Bürgermeisterin im Amt, nachdem gegen den damaligen Bürgermeister Gernot Kaser (parteilos) ein Abwahlverfahren eingeleitet wurde.
Mehr als 27.000 Menschen wahlberechtigt
Insgesamt waren laut Wahlleiter am Sonntag mehr als 27.000 Wedelerinnen und Wedeler zur Wahl aufgerufen. 11.356 Wählerinnen und Wähler gaben ihre Stimme ab - die Wahlbeteiligung lag somit bei 41,6 Prozent. Der neue Amtsinhaber oder die neue Amtsinhaberin wird für sechs Jahre gewählt. Zu den schwierigsten Herausforderungen in der neuen Amtszeit dürfte der Schuldenberg der Stadt von fast 100 Millionen Euro zählen.
Kaser soll Vorschriften Missachtet haben
Der Stadtrat hatte dem vorherigen Bürgermeister Kaser zuvor vorgeworfen, sich nicht an Verwaltungsvorschriften und den Datenschutz gehalten zu haben und kritisierte "willkürliche und intransparente" Entscheidungen. Außerdem sprach der Rat von einem "Klima der Angst und Demotivation". Am 28. März hatte der Rat der Stadt Wedel mit 38 Ja- und einer Nein-Stimme beschlossen, ein Abwahl-Verfahren einzuleiten - und dass Kaser bis zu dieser Abstimmung sein Amt nicht weiter ausüben darf.
10.758 Wählerinnen und Wähler stimmten dann im Juni für die Abwahl des damaligen Bürgermeisters, 4.172 dagegen. Kaser war zuvor in einem Eilverfahren zur Verschiebung seiner möglichen Abwahl vor dem Verwaltungsgericht Schleswig gescheitert. Einen offensichtlichen Rechtsbruch der Stadt Wedel konnten die Richter nicht erkennen.