Vor 20 Jahren: Zwei Bundeswehr-Tornados stürzen bei Tating ab
Am Sonntag jährte sich der Absturz von zwei Tornados in der Nähe von Tating zum 20. Mal. Zwei Piloten kamen damals ums Leben. Ihrer wurde gedacht.
Es ist ein Übungsmanöver zweier Bundeswehr-Tornados des Luftwaffengeschwaders 51 "Immelmann". Piloten sollen am 21. April 2004 Luftkampfmanöver fliegen und anschließend eine Luftbetankung durchführen. Dabei stoßen die zwei Tornados über Tating (Kreis Nordfriesland) zusammen. Eine Crew rettet sich über Schleudersitze, die brennenden Wrackteile verfehlen nur knapp ein Wohnhaus. Die zweite Crew mit zwei Piloten stirbt. Ihr Jet explodiert in der Luft. Um 10.14 Uhr endet die Übung damit in einer Tragödie. "Jeder Unfall, insbesondere wenn dabei Kameraden ums Leben kommen, ist ein schlimmes Ereignis", so Oberleutnant Tobias Ley, Presseoffizier vom Taktischen Luftwaffengeschwader 51 "Immelmann". "Der Flugunfall am 21. April 2004 war für das ganze Geschwader ein Schock und ein großer Verlust."
Gedenkstunde zum Jahrestag
Am Sonntag jährte sich nun diese Flugkatastrophe zum 20. Mal. An der Unfallstelle und Gedenkstätte am St.-Johannisring in Poppenbüll wird deshalb der verstorbenen Piloten gedacht. Eine Delegation aus dem stellvertretenden Kommodore Jens Schumacher und der Ausbildungsstaffel des Geschwaders wird einen Kranz niederlegen. Auch die Gemeinde Poppenbüll wird vertreten sein. Die Zeremonie sei ein stilles Gedenken und finde in einem kleinen Rahmen statt, heißt es von der Luftwaffe der Bundeswehr.
Flugsicherheit steht an oberster Stelle
"Die Flugsicherheit steht im Geschwader und der Bundeswehr immer an erster Stelle", betont Oberleutnant Tobias Ley - 20 Jahre nach der Tragödie. "Nach Flugunfällen wird genau nach den möglichen Ursachen gesucht, um daraus notwendige Schlüsse für Verbesserungen der Verfahren und Abläufe zu ziehen, die für die Durchführung eines sicheren Flugbetriebs in der Bundeswehr notwendig sind." Nach Angaben der Bundeswehr gibt es hohe Anforderungen und Ansprüche an den technisch einwandfreien Zustand der Luftfahrzeuge sowie Regularien, die für die Durchführung des militärischen Flugbetriebs gelten. So sollen solche Unfälle auch in Zukunft vermieden werden.
Insgesamt 46 Tornadoabstürze
Seit 1982 fliegt die Luftwaffe nach eigenen Angaben Tornados. Seitdem kam es immer wieder zu Abstürzen, bei denen Piloten ums Leben kamen. Bei 46 Tornadoabstürzen verlor die Bundeswehr demnach insgesamt 33 Piloten und Waffensystemoffiziere. In den letzten zehn Jahren hat die Bundeswehr gezielte Anpassungen im Sicherheitsmanagement vorgenommen. Der letzte Unfall eines Tornados der Luftwaffe ereignete sich 2014 bei Laubach in der Eifel.