Viele Apotheken in SH heute vermutlich geschlossen
Zu wenig Gewinn, zu viel Bürokratie: Die Apotheker in Schleswig-Holstein kämpfen gemeinsam mit ihren Kollegen aus anderen Bundesländern in Norddeutschland für Verbesserungen in der Branche. Um ein Zeichen zu setzen, machen viele Apotheken am Mittwoch (8.11.) wahrscheinlich gar nicht erst auf.
"Der Protest hat jetzt eine neue Stufe erreicht", erzählt Hans-Günter Lund, Vorsitzender des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein. Er meint damit, dass sich seine Kollegen in ganz Norddeutschland zusammen geschlossen haben, um für ihre Ziele einzutreten. Das größte Thema: das Geld. Seit nahezu 20 Jahren habe es keine spürbare Anpassung der Apotheker-Honorare für rezeptpflichtige Medikamente gegeben, erzählt der Apotheker aus Leck im Kreis Nordfriesland. Er sieht sogar seinen Berufstand bedroht: "Die Politik zerstört das System Apotheke." Lund verlangt deshalb unter anderem, dass in der Arzneimittelpreisverordnung der Apothekenzuschlag angepasst wird, auch um die gestiegenen Energiepreise abzufedern.
Medikamente gibt es im Notdienst
Wie viele Apotheker am Protesttag in Schleswig-Holstein genau mitmachen, ist laut Lund unklar. Er ist sich aber sicher, dass viele Kollegen ihre Apotheken nicht öffnen werden, um zum Beispiel zu der zentralen Kundgebung nach Hannover zu fahren. Andere Kollegen wollen bei einer Kundgebung in Schwerin Flagge zeigen, so Lund. Für Patienten bedeutet das: Sie müssen sich auf längere Wege einstellen. Denn, trotz Protesttag muss sichergestellt sein, dass Apotheken in Schleswig-Holstein einen Notdienst anbieten. Deshalb gibt es heute Medikamente vermutlich häufiger durch die "Klappe" in den Türen der Apotheken.