Schlechtes Wetter sorgt für enttäuschende Erntebilanz in SH
Die Landwirte in Schleswig-Holstein werden in diesem Jahr eine überwiegend schlechte Ernte einfahren. Das geht aus der vorläufigen Bilanz hervor, die am Donnerstag in Ottendorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) bei Kiel veröffentlicht wurde. Laut Landwirtschaftskammer konnten viele Bauern kein Wintergetreide aussäen, weil die Äcker durch den vielen Regen durchnässt waren. Beim Winterweizen liegt das Ernteergebnis mit neun Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt.
Ottendorfer Landwirt blickt zuversichtlich auf kommende Saison
Auch Landwirt Stefan Sager aus Ottendorf zieht für seinen Betrieb eine durchwachsene Erntebilanz, er blickt aber auch schon jetzt zuversichtlich in die nächste Saison: "Wir hoffen auf die neue Saat, auf die neue Ernte und dafür brauchen wir erstmal stabiles Wetter und dann setzen wir unser Know-How ein und gutes Saatgut und gute Pflanzenschutzmaßnahmen." Er habe Hoffnung, dass die Ernte im nächsten Jahr wieder besser ist.
Mehr Sommergetreide angebaut
Die Landwirte setzten dann auf Sommergetreide und vergrößerten die Anbaufläche wegen der schlechten Erträge beim Wintergetreide landesweit um mehr als 70 Prozent. Dementsprechend fiel die Ernte im Vorjahresvergleich um 141 Prozent größer aus. Den Ausfall im Wintergetreide ausgleichen kann das laut Landwirtschaftskammer aber nicht, denn die Preise am Weltmarkt sind aktuell besonders niedrig.
Bauern auch im Norden unzufrieden mit Rapsernte
Auch im Norden des Landes fällt die Raps- und die Getreideernte laut dem Kreisbauernverband Flensburg in diesem Jahr schlecht aus. "Das Hauptproblem war, dass es seit der Aussaat permanent zu feucht fürs Getreide und auch speziell für den Raps war", sagte Malte Jacobsen, der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Flensburg. Die hohe Feuchtigkeit habe unter anderem dazu geführt, dass sich vor allem Pilzkrankheiten ausgebreitet hätten.