Sechs Jahre und sechs Monate Haft für Lübecker Juwelier-Überfall
Fast fünf Jahre nach dem spektakulären Juwelier-Überfall in Lübeck wurde heute ein Urteil gegen einen 36-Jährigen gesprochen. Weitere Täter sind noch auf der Flucht.
Im Prozess um den Einbruch in das Juweliergeschäft Mahlberg in der Lübecker Altstadt wurde der 36-jährige Angeklagte zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten verurteilt. Die Kammer des Landgerichts Lübeck sah es als erwiesen an, dass der Mann zusammen mit anderen Beteiligten im Mai 2020 in das Geschäft eingebrochen war.
Loch in Kellerdecke gebohrt
Laut Anklage drangen die Täter zunächst durch den Personaleingang in das Gebäude ein und bohrten im Keller ein Loch in die Decke. Von dort aus stieg eine vermutlich weibliche Person durch das Loch direkt in die Vitrine des Juweliers, um die Beute zu stehlen. Sie entwendeten 164 Uhren und 83 Schmuckstücke im Wert von mehr als 730.000 Euro.
Der 36-Jährige schwieg während des Prozesses, das Gericht sah seine Rolle bei der Tat aber als erwiesen an. Er habe während des Einbruchs mit den anderen Tätern in Kontakt gestanden und habe SIM-Karten für die Tat besorgt, hieß es bei der Urteilsbegründung. Nach dem Raub habe er dann die Beute nach Antwerpen transportiert und dort verkauft.
Weitere Täter noch auf der Flucht
Während der Verurteilte gefasst werden konnte, sind zwei weitere Täter nach wie vor auf der Flucht, und zwei weitere Verdächtige bleiben unbekannt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, und die Fahndung nach den flüchtigen Tätern läuft weiter.