Starkregen, Wind und Gewitter über SH
Starkregen und kräftige Windböen sind am Mittwoch über Schleswig-Holstein gezogen. Vereinzelt kam es zu Überflutungen auf den Straßen oder zu vollgelaufenen Kellern. Die Feuerwehr rückte zu mehr als 80 Einsätzen aus.
Ein Unwetter mit Gewitter, Starkregen und starken Windböen ist am Mittwoch über das südöstliche Schleswig-Holstein und Hamburg gezogen. Die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes wurde am frühen Abend wieder aufgehoben. Der Regen dauert in einigen Teilen des Landes aber weiter an.
Vollgelaufene Keller und überflutete Straßen
Die Leitstellen im Land hatten nach eigenen Angaben die Wetterlage im Blick und waren vorbereitet. Nach Angaben der Rettungsleitstelle Süd mussten die Einsatzkräfte in den Kreisen Ostholstein, Stormarn und Herzogtum Lauenburg und Pinneberg am häufigsten ausrücken. In den meisten Fällen mussten vollgelaufene Keller leergepumpt werden, vereinzelt gibt es überflutete Straßen. "Das Wasser war überall dort, wo es nicht hingehört", sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle Süd. So musste auch auf der A1 zwischen Ahrensburg und Stapelfeld (beide Kreis Stormarn) Richtung Hamburg Wasser abgepumpt werden, weil Gullideckel übergelaufen waren und Aquaplaning Autofahrer behinderte.
Blitzeinschlag: Schule in Neumünster betroffen
Durch einen Blitzeinschlag in der Gemeinschaftsschule Neumünster-Brachenfeld fiel der Unterricht am Donnerstagmorgen aus. Laut Feuerwehr hatte es dort zwar nicht gebrannt, aber die Stromversorgung wurde in Mitleidenschaft gezogen. Feuerwehr, Haustechniker und Schulleitung entschieden sich deshalb dafür, keinen Unterricht stattfinden zu lassen. Der Schulleitung zufolge wird es auch am Freitag noch keinen Präsenzunterricht geben. Stattdessen wird es für die Schülerinnen und Schüler Distanzunterricht geben.
Brand durch Blitzeinschlag in Hamberge
In Hamberge im Kreis Stormarn löste ein Blitzeinschlag ein Feuer in einem Einfamilienhaus aus. Die Bewohner waren laut Polizei allerdings nicht da. 100 Helfer der Freiwilligen Feuerwehr brachten die Flammen schnell unter Kontrolle.
Mölln: THW sichert einsturzgefährdetes Haus
In Mölln (Kreis Herzogtum Lauenburg) droht ein Haus einzustürzen. Das Technische Hilfswerk (THW) war nach Angaben der Polizei seit ein Uhr in der Nacht zum Donnerstag im Einsatz. Arbeiter hatten am späten Mittwochabend Risse an dem leer stehenden Geschäftsgebäude in der Hauptstraße festgestellt und die Einsatzkräfte alarmiert. Ob der Starkregen mit der Rissbildung zu tun hat, konnte die Polizei nicht sagen. Vor dem Gebäude befindet sich eine Baugrube, die die Helfer bereits mit Sand aufgefüllt haben. Noch immer herrscht akute Einsturzgefahr. Das THW versuchte, das Haus durch Stützen abzusichern. Die Hauptstraße in Mölln war deshalb voll gesperrt.
Überflutete Wiese in St. Peter-Ording
In St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland) hatte Sturzregen eine Wiese so stark überschwemmt, dass ein Gebäude drohte, voller Wasser zu laufen. Die Feuerwehr war dort im Einsatz. In Hipstedt (Kreis Segeberg) drohte am Mittwochabend ein Regen-Rückhaltebecken überzulaufen. Auch dort war die Feuerwehr vor Ort. Etliche Male rückten die Einsatzkräfte in den Kreisen Dithmarschen, Segeberg, Steinburg sowie Kreis Pinneberg aus - sie pumpten Keller leer und schafften Bäume zur Seite. Verletzt wurde laut Leitstelle niemand.
Folge des Sturmtiefs "Lisa"
Das Unwetter ist eine Folge des Sturmtiefs "Lisa", das schon im Süden Deutschlands für vollgelaufene Keller und überflutete Straßen gesorgt hatte.