Strandkörbe am Strand von Laboe. Dahinter sind Kite-Surfer zu sehen. © Ortwin Heicappell Foto: Ortwin Heicappell
Strandkörbe am Strand von Laboe. Dahinter sind Kite-Surfer zu sehen. © Ortwin Heicappell Foto: Ortwin Heicappell
Strandkörbe am Strand von Laboe. Dahinter sind Kite-Surfer zu sehen. © Ortwin Heicappell Foto: Ortwin Heicappell
AUDIO: Madsen zu Tourismusbilanz SH: "Wir müssen preissensibel bleiben" (1 Min)

Tourismusbilanz in SH: Gute Monate, schlechte Monate

Stand: 28.08.2024 12:16 Uhr

Die Halbjahresbilanz der Tourismus-Agentur SH ist insgesamt stabil. Starke und schwache Monate wechselten sich ab. Unbeständiges Wetter und auch die Fußball-EM hatten in der ersten Jahreshälfte Einfluss auf die Buchungslage.

Heute haben Tourismusminister Claus Ruhe Madsen (CDU) und die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein die Halbjahres-Bilanz 2024 vorgestellt. Insgesamt blieb die Buchungslage stabil. Der Juni war ungewöhnlich schwach, denn es fehlten inländische Gäste. Vermutlich, weil sie aufgrund der Fußball-EM lieber zu Hause blieben. Und auch das unbeständige Wetter führte offensichtlich zu weniger Buchungen.

Laut Madsen ist die zögerliche Buchungslage auch finanziell zu erklären. "Angesichts vieler Unsicherheiten überlegen die Menschen verständlicherweise, wofür sie ihr Geld ausgeben wollen." Allerdings würden sie nicht am Urlaub in Schleswig-Holstein sparen, sondern weiterhin ins Land kommen - wenn auch im Juni etwas weniger häufig.

Campingboom nimmt ab

Auf den Campingplätzen gab es in diesem Jahr bisher sechs Prozent weniger Besucher. Ein Minus, das laut Tourismus-Agentur einen deutlichen Einfluss auf die Übernachtungszahlen hat. Ein Plus gab es dafür bei den Hotelbuchungen in den Städten Kiel, Neumünster und Lübeck - in Neumünster sogar 15 Prozent. Laut Tourismus-Agentur könne das an mehr Tagungen in den Städten liegen. Außerdem kamen im Bereich der Vorsorge- und Reha-Kliniken fünf Prozent mehr Besucher nach Schleswig-Holstein.

Weitere Informationen
Zwei  Menschen stehen an einem See, neben ihnen ein Zelt. © Colourbox Foto: Ievgen Chabanov

Camping in Schleswig-Holstein: Wo ist es am schönsten?

Trotz viel Regen läuft die Campingsaison langsam an. Beliebt sind Plätze an den Küsten, aber auch im Binnenland. mehr

Sylt bleibt vorn, Büsum legt zu

Die beliebteste Gemeinde bleibt laut Statistikamt Nord Sylt mit 1.305.343 Übernachtungen, wobei sie im Vergleich zum Vorjahr 0,3 Prozent Verlust hinnehmen mussten. Auf Platz zwei und drei folgen Lübeck und St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland). Einen großes Plus von 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr konnte Büsum (Kreis Dithmarschen) verbuchen. Campingübernachtungen zählten in dieser Auswertung nicht mit.

Weniger Gäste aus Dänemark

Im ersten Halbjahr diesen Jahres kamen mit 212.110 Übernachtungen 6,8 Prozent weniger Urlaubsgäste aus Dänemark als noch 2023. Übernachtungsgäste aus der Schweiz, Niederlande und Polen kommen dagegen vermehrt ins Land, bleiben aber zahlenmäßig noch unter den dänischen Touristinnen und Touristen. Insgesamt kamen 5,4 Prozent der Besucher aus dem Ausland.

Im bundesweiten Vergleich belegt Schleswig-Holstein mit 15,7 Millionen Übernachtungen den sechsten Platz. Im Norden kann nur Niedersachsen bessere Buchungszahlen aufweisen und landet damit auf dem vierten Platz. Den ersten Platz mit 45,7 Millionen Übernachtungen belegt Bayern.

Weitere Informationen
Hund steht bei Sonnenaufgang am Strand © Maik Henningsen Foto: Maik Henningsen

Urlaub mit Hund in Dänemark: Das sollten Sie wissen

Wer mit seinem geliebten Vierbeiner Urlaub in Dänemark machen möchte, muss für unbeschwerte Ferien ein paar Regeln beachten. mehr

Strategie: Nachhaltigkeit und veränderte Angebote

Die Tourismusstrategie Schleswig-Holstein 2030 setzt laut Madsen auf Nachhaltigkeit, weshalb die Zahlen nicht das einzige Erfolgskriterium sind: "Wir unterstützen die Tourismusbranche an vielen Stellen: Von Investitionen in die Infrastruktur, Förderprojekten für touristische Maßnahmen über die Radstrategie 2030 bis hin zum Leitfaden zur besseren Tourismus-Akzeptanz drehen wir an vielen Stellschrauben zugleich."

Bettina Bunge, die Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein, betont, dass in Zukunft wechselnde Rahmenbedingungen kommen werden. "Das bedeutet beispielsweise, dass auch in der Hochsaison Freizeitangebote für All-Wetter-Tage vorhanden sein müssen, so dass Gäste trotz Wetterkapriolen einen erlebnisreichen Urlaub genießen können."

Bilanz der Strandkorbvermieter in SH durchwachsen

Auch Marcus Bade, Vorsitzender des Landesverbandes der Strandkorbvermieter zieht nicht nur beim Wetter eine wechselhafte Bilanz: "Mai und Juni waren wettermäßig durchwachsen, das haben wir natürlich bei unseren Einnahmen gemerkt." Der Juli und August seien größtenteils gut gelaufen, so Bade weiter.

Die Mietpreise für einen Strandkorb liegen an der Ostsee zwischen elf und 17 Euro pro Tag. Urlaubsgäste schrecken diese Mietpreise nicht ab, Tagesgäste verzichten allerdings eher auf einen Strandkorb oder buchen diejenigen, die in Randlage stehen und somit günstiger sind. Innerhalb der letzten fünf Jahre sind die Körbe laut Bade im Durchschnitt 20 bis 30 Prozent teurer geworden.

Weitere Informationen
Strandkörbe stehen am Strand von Heiligenhafen bei Sonnenschein. © NDR Foto: Thorsten Philipps

Längst nicht ausgebucht: Zimmer frei zwischen Nord- und Ostsee

Die Buchungslage in Schleswig-Holstein ist positiv - aber nicht so stark wie im Vorjahr. Spontan-Urlauber haben noch gute Chancen. mehr

Leere Tische und Stühle eines Gastronomiebetriebes. © Imago Images / avanti Foto: Imago Images / avanti

Gastronomie: Sommergeschäft in SH läuft nicht gut

Die Monate Mai, Juni und Juli liefen laut Dehoga für viele Betriebe "nicht zufriedenstellend" oder "schlecht". mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 28.08.2024 | 13:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Tourismus

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Klassenraum einer vierten Klasse, nach Schulschluss. © picture alliance Foto: Jochen Tack

Hohe Kosten für Lernmaterial in Schulen: Keine weiteren Hilfen

In Kiel nannte die Bildungsministerin außerdem aktuelle Zahlen zu unbesetzten Lehrerstellen. mehr

Videos