Spürhund Ares - auf Drogensuche im Knast

Stand: 06.01.2024 06:00 Uhr

Drogenspürhunde beim Zoll oder bei der Polizei sind nichts Neues - dass Justizvollzugsanstalten eigene Spürhunde haben hingegen schon. Drei Hunde sind in Schleswig-Holstein nun im Einsatz. Einer von ihnen ist Rüde Ares.

Erster Arbeitseinsatz für Drogenspürhund Ares am heutigen Tage: In zwei Gefängniszellen in der JVA Kiel soll er versteckte Drogen suchen. Seit September vergangenen Jahres ist Ares zusammen mit Diensthundeführer Andreas Hübner an den Gefängnissen in Flensburg, Schleswig (Kreis Schleswig-Flensburg) und Kiel im Einsatz.

Seinen Job macht Ares bisher ziemlich gut, findet Andreas Hübner, "aber ein bisschen Potenzial hat er noch". Der zweieinhalb Jahre alte Rüde ist eine Mischung aus belgischem und holländischem Schäferhund, ein sogenannter "X-Herder".

Körperliche Höchstleistung für Spürhund Ares

Drogenspürhund Ares in der Kieler JVA. © NDR Foto: NDR Screenshot
Zusammen mit Diensthundeführer Andreas Hübner wird Drogenspürhund Ares heute Zellen in der JVA Kiel durchsuchen.

Ares Job beginnt, wenn ihm Andreas Hübner sein Halsband umlegt, so hat es der Rüde gelernt. Pro Tag schafft er maximal vier Gefängniszellen - danach ist Schluss, Schonzeit für die Nase. Denn jeder einzelne Einsatz ist für Ares eine körperliche Höchstleistung. Bis zu 16 verschiedene Stoffe kann die fein trainierte Hundenase erschnüffeln. Und auch bei der sogenannten "Absuche an Personen" können sich seine Kollegen auf Ares verlassen.

Die Zellen, die heute durchsucht werden, sind erst heute früh frei geworden. Als Trainingszenario hat Andreas Hübner vorher Amphetamine versteckt. Mit Erfolg - Ares findet in kürzester Zeit alle deponierten Drogen. Doch nicht nur das: Seine Spürnase findet sogar ein Versteck, an dem vermutlich mal Drogen platziert waren. "Klasse! Jawoll Dicker, gut gemacht", freut sich der Hundeführer Hübner. Dafür gibt es wie immer ein Leckerli.

"An der Nase von Ares kommt man nicht so leicht vorbei"

Drogenspürhund Ares in der Kieler JVA. © NDR Foto: NDR Screenshot
Drogenspürhund Ares ist darauf ausgebildet, bis zu 16 verschiedene Stoffe mit seiner Nase zu finden.

Eigene Drogenspürhunde in Gefängnissen sind in Schleswig-Holstein neu, bisher hatte es nur bei Polizei und Zoll Spürhunde gegeben. Sie sind, wenn es den Verdacht auf versteckte Drogen in Zellen gibt, wesentlich schneller verfügbar. Elke Sellnau, stellvertretende Anstaltsleiterin der JVA Kiel, ist froh über die Unterstützung durch Ares und seine tierischen Kollegen: "Manche Sachen entgehen auch einem geschulten Auge. Unsere Bediensteten sind gut ausgebildet, aber an der Nase von Ares kommt man nicht so leicht vorbei." Drei Spürhunde sind in Schleswig-Holsteins Gefängnissen im Dienst, stationiert in Neumünster, Lübeck und Kiel.

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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 02.01.2024 | 19:30 Uhr

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