Sternschnuppen, Polarlichter und Supermond: Die Höhepunkte in SH
Am Himmel über Schleswig-Holstein spielt sich 2024 einiges ab: Geminiden, Perseiden, Kometen und eine partielle Mondfinsternis.
In der ersten Sternschnuppennacht des Jahres, vom 3. auf den 4. Januar, haben die Quadrantiden ihr Maximum erreicht. Im Sternschnuppenjahr 2024 wird es noch weitere Highlights am Himmel über Schleswig-Holstein geben.
Quadrantiden: Besonders schöne Sternschnuppen
Laut Sternwarte Neumünster gehören Sternschnuppen meist zu einem Kometen, der Staubpartikel verteilt. Trifft die Erde die Umlaufbahn des Kometen, verglühen diese Partikel beim Eintreten in die Atmosphäre und werden als Sternschnuppen sichtbar. Bei den Quadrantiden ist der Ursprungskomet nicht bekannt.
Die Wetteraussichten sind so schlecht - sie könnten kaum schlechter sein. Es ist keine Wolkenlücke auf dem Radar zu sehen, insofern wird das erste astromische Highlight des Jahres wohl ins Wasser fallen. Marco Ludwig, Leiter der Sternwarte Neumünster
Die Sternschnuppen der Quadrantiden leuchten häufig bläulich und sind eher blass. Der Höhepunkt ist für die Morgenstunden am Donnerstag vorhergesagt, dann könnten laut Marco Ludwig 30 bis 60 Sternschnuppen in der Stunde über den Himmel ziehen - würden nicht dichte Wolken das Schauspiel verdecken.
Weitere Highlights am Himmel im Jahr 2024
Sternenfreunde dürfen sich trotzdem auf ein ereignisreiches Jahr am Himmel freuen: beim Blick nach oben erwartet uns ein Supervollmond, die Saturnbedeckung durch den Mond und im Herbst soll ein heller Komet über Schleswig-Holstein leuchten.
Gute Chancen auf Polarlichter
Laut Ludwig befindet sich die Sonne aktuell in ihrem Aktivitätsmaximum, das kann dazu führen, dass auch in unseren Breiten deutlich sichtbare Polarlichter auftauchen. Sie entstehen, wenn geladene Partikel bei Sonneneruptionen ausgesendet werden und bis zur Erde gelangen. Das bunte Leuchten kann laut Sternwarte Neumünster das gesamte Jahr auftreten. Am besten suchen sich Interessierte einen dunklen Platz und schauen in Richtung Norden - mit etwas Glück leuchtet der Himmel so spektakulär wie schon im vergangenen Jahr.
August: Perseiden und Bedeckung des Saturn durch den Mond
Alle Jahre wieder können in den Nächten um den 12. August besonders viele Sternschnuppen am Himmel gesichtet werden, denn die Perseiden kreuzen dann die Umlaufbahn der Erde. Bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde können dann gesichtet werden.
Am Morgen des 21. August bedeckt der fast volle Mond den Planeten Saturn. Das Schauspiel ist zwar mit dem bloßen Auge sichtbar, erscheint beim Blick durch ein Fernrohr jedoch laut Ludwig besonders spektakulär, da man auch den Ring des Saturn langsam am Mondrand verschwinden sehen kann.
September: Supervollmond und partielle Mondfinsternis
Von einem Supervollmond ist die Rede, wenn der Trabant der Erde besonders nahe kommt. Das geschieht, weil sich der Mond auf einer elliptischen Umlaufbahn befindet. Wenn Erdnähe und Vollmond an einem Tag zusammentreffen, erscheint dieser besonders groß. Dies wird in diesem Jahr am 17. September der Fall sein - der Mond nähert sich der Erde auf bis zu 356.000 Kilometer. In der gleichen Nacht findet auch die partielle Mondfinsternis statt.
In den Morgenstunden des 18. September streift der Vollmond den Schatten der Erde. Dabei verdunkelt sich der Rand des Mondes merklich. Einen solchen Vorgang nennt man partielle Mondfinsternis, da der Mond nur teilweise verdunkelt wird.
Oktober: Komet mit bloßem Auge sichtbar
Astronomen freuen sich in diesem Jahr besonders auf den Kometen C/2023 A3 (Tsuchinshan-Atlas). Auch wenn die Prognosen darüber, wie hell ein Komet leuchtet, laut Ludwig schwierig sind, gehen Experten davon aus, dass dieser Schweifstern um den 19. Oktober mit bloßem Auge zu sehen ist. Der Komet 12P/Pons-Brooks dagegen, der bereits im April auftauchen soll, dürfte nur schwer ohne Hilfsmittel wie Teleskope oder Ferngläser zu erkennen sein.
Dezember: Geminiden erhellen die Vorweihnachtszeit
Der Meteorstrom der Geminiden am 14. Dezember gehört neben den Perseiden und den Quadrantiden zu den intensivsten Strömen, die die Erde treffen.