See am Gut Wulfsmühle: Tangstedter retten gemeinsam Jungschwan
Die Tangstedter Feuerwehr, Spaziergänger, ein Gastwirt und ein Tierarzt sorgen für ein Happy End: Sie retten einen scheinbar festgefrorenen Jungschwan. Jetzt wird er im Hundezwinger aufgepäppelt.
In einem gemeinsamen Kraftakt haben Anwohnende von Tangstedt (Kreis Pinneberg) einen entkräfteten Jungschwan gerettet. Wehrführer Florian Jarzebski von der Freiwilligen Feuerwehr sagte, man habe ihn "aus der Wildnis in Sicherheit gebracht". Am Sonntag hatten Fußgänger auf dem zugefrorenen See am Gut Wulfsmühle einen scheinbar festgefrorenen Jungschwan entdeckt.
Die Feuerwehr rückt an
21 Feuerwehrleute versuchten, den Schwan mit einem Boot einzufangen und an Land zu holen. Er habe sich jedoch vom Eis losreißen können, so der Wehrführer, und robbte demnach über das Eis zu einer Insel. Auf Anraten der Wildtierstation hätten sie ihn dort erstmal zurückgelassen, um weiteren Stress zu vermeiden.
Schwan soll sich erholen, bevor er zu seiner Familie kommt
Am nächsten Tag unternahm der Gastwirt eines nahegelegenen Restaurants, Antonio Saraiva, einen weiteren Versuch, das noch immer sichtlich geschwächte Tier einzufangen. "Ich habe einen Freund angerufen, der hat eine Drohne. Da haben wir ein Seil drangebunden, sind mit der Drohne um den Schwan geflogen und haben es geschafft, ihn mit dem Seil an Land zu ziehen", berichtet er. Jetzt päppelt er das Tier in einem umfunktionierten Hundezwinger auf. "Den hat er mit Stroh ausgelegt und richtig gemütlich gemacht", sagt Feuerwehrmann Jazerbski.
Ergebnisse der tierärztlichen Untersuchung stehen aus
In dem provisorischen Krankenlager soll sich der Jungschwan erstmal ein paar Tage ausruhen, bevor er zurück zu seiner Familie kommt. "Der Tierarzt war schon da, gebrochen ist nichts", berichtet Saraiva. Warum er so schwach ist, sei noch nicht klar. Die Ergebnisse der Kotuntersuchung auf Parasiten sollen am Mittwoch vorliegen. Und bis dahin "bekommt er Brot, Mais, Kopfsalat und dann gucken wir mal, wie er sich die nächsten zwei Tage entwickelt", erzählt der Koch Saraiva.