Schleswig-Holstein macht wieder mehr Sport
In Schleswig-Holstein sind knapp 2.500 Vereine organisiert. Bei einer Bestandserhebung für das Jahr 2022 kam heraus: Die Mitgliederzahlen sind gestiegen, und zwar um gut 2,1 Prozent auf jetzt knapp 764.000 Mitglieder.
Die Sportvereine im Land können sich freuen, denn ihre Mitgliederzahlen sind gestiegen. Konkret ausgedrückt: Knapp 16.000 zusätzliche Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner schlossen im vergangenen Jahr eine Mitgliedschaft ab. Man hätte meinen können, dass durch Corona und auch durch insgesamt gestiegene Lebenshaltungskosten viele auch aus Sportvereinen austreten - das sei aber nicht der Fall, sagt ein sichtlich erfreuter LSV-Präsident Hans-Jakob Tiessen. "Das ist eine überaus erfreuliche Entwicklung, mit der wir nicht gerechnet haben."
Das größte Plus bei den ganz Kleinen
Vor allem bei den ganz Kleinen - den unter Sechsjährigen - gab es laut Landessportverband (LSV) einen großen Zuwachs von 14 Prozent. "Die Kleinen hatten ja während Corona besonders gelitten", sagte Tiessen. Auch die 7-14-Jährigen sind wieder häufiger beim Vereinssport zu finden - hier gab es ein Plus von knapp 4,4 Prozent. Der Verband führt dies vor allem darauf zurück, dass es jede Menge neue Kooperationen mit Kitas und Schulen gibt.
Basketball gerade besonders beliebt
Das große Ziel des LSV ist es, dass jedes Kind in Bewegung kommt. Und es gehe in die richtige Richtung, sagt Tiessen: "Es machen jetzt mehr Kinder und Jugendliche Sport als vor Corona." Dabei tauchen auch Sportarten auf, die bisher nicht im Trend waren: Basketball, Baseball, Darts - all dies wird vermehrt gespielt. Ganz oben in der Rangliste steht nach wie vor Turnen, gefolgt von Fußball, Tennis, Handball und Pferdesport. Fragt man danach, welche Sportart am meisten dazugewonnen hat, dann ist es Basketball mit einem Plus von gut 13 Prozent.
Präsident dankt den 2.500 Vereinen
Präsident Tiessen dankt vor allem den Vereinen - denn sie seien kreativ, was neue Angebote angehe. "Die Vereine sind die tragenden Säulen dessen, was geschieht, und deshalb danke ich allen, die in den 2.500 Vereinen die Verantwortung übernehmen und für diese tollen Ergebnisse gesorgt haben." Es sind übrigens ein paar weniger Vereine geworden, denn gerade auf dem Land kommt es häufiger zu Zusammenschlüssen.
Einige Baustellen bleiben: Marode Sporthallen und zu wenig Ehrenamtler
Die Entwicklung des Sports insgesamt ist also positiv. Noch nie habe man so viel in Bewegung gesetzt, und auch das Land unterstütze mit finanziellen Mitteln, sagt Tiessen. Der Weg sei klar: Schleswig-Holstein soll Sportland werden. Dennoch gab und gibt es große Baustellen im Sport: marode Sportstätten, zu wenig Ehrenamtler, zu wenige Trainer und Trainerinnen. "Natürlich haben wir Leute verloren in der Corona-Zeit", sagt Thomas Niggemann, der für die Entwicklung des Breitensports zuständig ist. "Das bleibt nun unsere große Herausforderung."