Rettungsschwimmer starten in die neue Saison
Volle Parkplätze, volle Promenaden und Trubel an den Stränden: In Schleswig-Holstein genießen die Menschen ein überwiegend sonniges Pfingst-Wochenende. Bei Wassertemperaturen um 15 Grad Celsius wagten sich einige Mutige auch schon ins kühle Nass. Passend dazu sind bereits viele Rettungsstationen im Land besetzt.
An vielen Stränden starten die Rettungsschwimmer der DLRG und der DRK Wasserwacht in die neue Saison. Die ersten Stationen - etwa in Grömitz an der Lübecker Bucht (Kreis Ostholstein) oder in Sankt Peter-Ording (Kreis Nordfriesland) haben bereits seit Ende April geöffnet, wie DLRG-Sprecher Martin Holzhause sagte. "Viele andere gehen derzeit in die Saison, weitere dann noch in den folgenden Wochen." Auch die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes ist schon an den ersten Stränden aktiv - zum Beispiel am Lübecker Priwall.
Weitere Rettungsschwimmer gesucht
Über fünf Monate hinweg sichern die Ehrenamtler an sieben Tage in der Woche ab jetzt die Strände an Nord- und Ostsee. Klar ist aber auch, dass noch mehr Rettungsschwimmer benötigt werden. Insbesondere in der Zeit von Anfang Juni bis Mitte Juli freut man sich noch über jede kurzfristige Bewerbung, auch für die Zeit nach den Sommerferien. Zur Hauptferienzeit gibt es für die meisten Stationen mehr Bewerber als Plätze zu vergeben sind.
Personalbedarf steigt
DLRG-Sprecher Holzhause sagte, der Personalbedarf steige wegen kürzerer Einsätze. Die Ehrenamtlichen könnten sich im Durchschnitt nicht mehr ganz so viel Zeit nehmen: "Waren unsere Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer vor ein paar Jahren noch im Durchschnitt knapp 14 Tage im Einsatz, sind es derzeit noch zehn." Gut 70 Prozent der Rettungsschwimmer kommen aber jedes Jahr wieder. "Die einen gern wieder am gleichen Ort, andere nutzen die Gelegenheit, jedes Jahr neue Orte kennenzulernen", sagte Holzhause.
Baden im Meer gefährlicher als in Binnengewässern
Das Einsatzgebiet Küste unterscheidet sich dabei nach DLRG-Angaben deutlich von einem See oder Fluss: Das Baden und Schwimmen im Meer sei gefährlicher als in Binnengewässern, sagte Holzhause. "Innerhalb kurzer Zeit kann sich der Untergrund ändern. Tiefen entstehen, Sandbänke bilden sich oder verschwinden ganz. Wind und Strömung, gutes und schlechtes Wetter beeinflussen permanent das Wasser." Ein ruhiges Badegebiet könne durch einen umschlagenden Wind oder eine ungünstig laufende Strömung innerhalb weniger Minuten zum tosenden Meer werden.
Sicherheitsflaggen beachten
Der Rat der Rettungsschwimmer - für den Badesee wie für das Meer: Badegäste sollten möglichst immer bewachte Badestellen aufsuchen und auf die Strand-Sicherheitsflaggen achten. Ist an den Stationen eine gelb-rote Flagge gehisst, sind Rettungsschwimmer im Dienst. Hängt zusätzlich eine gelbe Flagge, ist das Baden und Schwimmen für unsichere Schwimmer und Nichtschwimmer gefährlich. Weht am Mast nur eine rote Flagge, sollte niemand ins Wasser. Dann besteht auch für geübte Schwimmer Lebensgefahr.
An den meisten Stränden dauert die Saison den Angaben zufolge von Mai bis September. Die letzten Stationen schließen dann Anfang Oktober.