Rettungshubschrauber aus Rendsburg bei Einsatz von Laser geblendet
Die Besatzung von "Christoph 42" ist bei einem Rettungseinsatz mit einem Laser geblendet worden. Ein Besatzungsmitglied wurde verletzt. Die Luftrettungsorganisation DRF warnt vor den Folgen eines solchen Angriffs.
Es ist Dienstagabend. Die Besatzung des Rettungshubschraubers "Christoph 42" hat gerade einen Patienten ins Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel gebracht - und startet gerade den Rückflug, als der Angriff erfolgt. Ein Laser blendet die Besatzung. Zwar kann der Hubschrauber der DRF Luftrettung sicher an die Station nach Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde) zurückkehren. Doch ein Mitglied wird durch den Laserangriff verletzt. So beschreibt eine DRF-Sprecherin am Donnerstag die Szenen, die sich nach ihrer Darstellung zwei Tage zuvor abspielten. Inzwischen ermittelt die Polizei wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr gegen Unbekannt. Solche Attacken können mit mehreren Jahren Gefängnis bestraft werden.
DRF Luftrettung warnt vor Gefahren
Laserangriffe seien keine Kavaliersdelikte, sagt Wolfgang Karlstetter, Vorstand Luftrettung der DRF. Es seien Straftaten. Und: "Wenn ein Hubschrauber aus dem Dienst genommen werden muss, weil ein Besatzungsmitglied verletzt ist, hat das auch unmittelbare Folgen für die notfallmedizinische Versorgung der Menschen in der Region." Das verletzte Besatzungsmitglied musste seinen Dienst abbrechen und sich von einem Augenarzt untersuchen lassen. Erst als ein Ersatzteam eintraf, konnte der Rettungshubschrauber wieder in Bereitschaft gehen.
Bereits 14 Laserangriffe in diesem Jahr
Blendungen durch Laser sind für die Besatzungen von Flugzeugen und Hubschraubern sehr gefährlich: Trifft der Laser das Auge intensiv, können vorübergehende Blindheit und im schlimmsten Fall schwere bleibende Schäden des Auges die Folge sein. Im Einsatzablauf können solche Angriffe zudem lebensrettende Minuten kosten. Denn Piloten starten, wenn sie bei der Landung geblendet werden, aus Sicherheitsgründen durch, steigen auf und landen erneut. Der aktuelle Fall war nach eigenen Angaben bereits der 14. Laserangriff auf einen Hubschrauber der DRF Luftrettung im laufenden Jahr.