"Respekt für Retter": Mehr Wertschätzung für Einsatzkräfte
Am Donnerstag hat die Auftaktveranstaltung der Aktion "Respekt für Retter" in Bad Schwartau stattgefunden. Auch Innenministerin Sütterlin-Waak (CDU) war vor Ort.
Rettungssanitäterinnen werden sexuell belästigt, Polizisten bespuckt und Feuerwehrleute angegriffen: Solche Vorfälle kommen offenbar immer häufiger vor. Im Jahr 2022 sind laut Innenministerin Sabine Sütterlin-Waak (CDU) 66 Angriffe in Schleswig-Holstein registriert wurden. Um diesen entgegenzuwirken, ist am Donnerstag in Bad Schwartau (Kreis Ostholstein) die Aktion "Respekt für Retter" gestartet.
Damit wollen die Kreise Ostholstein sowie Storman gemeinsam mit Stiftungen aus den beiden Kreisen Teile der Bevölkerung daran erinnern, Polizisten und Rettungskräften mehr Respekt, Wertschätzung und Dank entgegenzubringen. Ostholsteins Kreispräsidentin Petra Kirner (CDU) sagte, dass die Aktion "wachrütteln" solle.
"Ihr müsst euch bitte Gedanken darüber machen, wie ihr mit den Menschen umgeht, die euer Leben retten wollen und die euch helfen wollen." Ostholsteins Kreispräsidentin Petra Kirner (CDU)
Oft seien die Retter ehrenamtlich im Einsatz.
Rettungskräfte: Respektloses Verhalten allgegenwärtig
Mitarbeiter aus den Blaulichtberufen berichteten zum Auftakt der Aktion, dass Angriffe auf Einsatzkräfte und respektloses Verhalten gegenüber ihnen allgegenwärtig seien. Die Folgen drücken sich auch in Fehlzeiten aus. Mehr als 1.000 Tage waren Mitarbeiter von Rettungskräften, Polizei und Feuerwehr im Jahr 2022 krankgeschrieben - weil sie im Einsatz von Passanten, Autofahrern und Patienten angegriffen wurden.
Zahlreiche Unternehmen in den Kreisen unterstützen die Kampagne "Respekt für Retter". Sie hängen zum Beispiel Plakate mit Gesichtern von Rettern auf, auf denen diese dazu aufrufen, besser und mit Respekt behandelt zu werden. Kirner kündigte zudem an, dass die Aktion ebenfalls in Kitas und Schulen verbreitet werden soll. Und Stormarns Kreispräsident Hans-Werner Harmuth (CDU) sagte, dass sie auch auf andere Orte ausgeweitet werden könne. Tatsächlich hätten andere Kreise bereits angefragt. Je mehr mitmachen, desto besser für alle Rettungskräfte im Land, sagte Harmuth.