Rendsburger Kanaltunnel: Spontane Bauerndemo erschwert Rettungseinsatz
Rund 100 Bauern haben am frühen Dienstagabend bei einer spontanen Demonstration teilweise beide Spuren des Rendsburger Kanaltunnels blockiert. Ein Rettungs- und ein Notarztwagen kamen nur mit Mühe durch den Stau.
Über mehrere Stunden ging es nur langsam voran rund um den Rendsburger Kanaltunnel (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Besonders nach der Tunnelausfahrt staute es sich laut Polizei, da die Landwirte teilweise auf beiden Spuren der Straße fuhren. Rettungskräfte, die mit Martinshorn und Blaulicht in Richtung Süden unterwegs waren, hatten aufgrund des Staus Probleme durch den Kanaltunnel zu kommen. Laut Feuerwehr kamen der Rettungs- und Notarztwagen aber rechtzeitig am Einsatzort an.
Spontan-Demo während der Aktion genehmigt
Die spontane Demonstration war nicht angemeldet. Während der laufenden Protestaktion wurde sie aber durch den Kreis genehmigt - allerdings nur auf einer Spur, um nach dem Vorfall dafür zu sorgen, dass Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst besser durch den Kanaltunnel kommen.
Appell von Feuerwehr und Polizei
Landespolizei und Landesfeuerwehrverband in Schleswig-Holstein appellieren an demonstrierende Landwirte, Einsatzfahrzeuge bei Kundgebungen und Kolonnenfahrten nicht zu behindern. Ein Polizeisprecher sagte, dass zwar bislang keine größeren Zwischenfälle bekannt geworden seien, es aber dabei auch bleiben solle. Ähnlich äußerte sich der Landesfeuerwehrverband. Landesbrandmeister Frank Homrich sieht allerdings noch ein weiteres Problem: "Wenn wir freiwilligen Feuerwehrleute zum Einsatz gerufen werden, fahren wir ja mit Privat-Pkw zum Gerätehaus der Feuerwehr oder zur Wache. Da haben wir natürlich kein Blaulicht und wir haben keine Möglichkeit, auf uns irgendwie hinzuweisen.
Auch am Mittwoch sind wieder Aktionen der Landwirte in Schleswig-Holstein geplant. Bauernproteste werden heute unter anderem in Flensburg und Lübeck erwartet. Die Bauern demonstrieren gegen die geplante Kürzungen bei den Agrarsubventionen.