Razzia in Neumünster: Polizei durchsucht Moschee und weitere Gebäude
In Neumünster sind am Dienstagvormittag von der Polizei mehrere Gebäude durchsucht worden. Grund dafür ist eine Ermittlung des Generalbundesanwalts in Karlsruhe. Es geht um das Anwerben von Mitgliedern einer terroristischen Vereinigung.
Am Dienstagmorgen hat ein Polizeisprecher die Durchsuchung einer Moschee in der Christianstraße und weiterer Objekte in Neumünster bestätigt. Unter anderem handelt es sich um Geschäftsräume und Wohnungen in der Holstenstraße. Die Bundesanwaltschaft ermittelt laut Landeskriminalamt (LKA) gegen mehrere verdächtige Personen. Diese sollen Mitglieder oder Unterstützer für eine terroristische Vereinigung im Ausland angeworben haben.
Polizei: Einsatz richtet sich nicht gegen Moschee
Die Beamten beschlagnahmten bei den Durchsuchungen unter anderem Papiere, Tablets, Laptops und Festplatten. Festnahmen gab es keine. Über weitere Einzelheiten wollte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft mit Verweis auf die noch laufenden Ermittlungen nicht sprechen. Der Einsatz in Neumünster steht unter der Leitung des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein. Der Pressesprecher des LKA, Uwe Keller, stellte zuvor klar: "Diese Durchsuchungen richten sich ausdrücklich nicht gegen die Glaubensgemeinschaft, sondern gegen einzelne Personen aus dem Umfeld dieser Moschee."
Landeskriminalamt hält sich bedeckt
Unterstützt wurde das LKA bei dem Einsatz von Beamten der Polizei-Hundertschaft Eutin (Kreis Ostholstein) und einem SEK der Polizeidirektion Neumünster. Wie viele Kräfte genau im Einsatz waren, wollte das LKA nicht sagen. Die Bundesanwaltschaft bestätigte NDR Schleswig-Holstein, dass neben den Räumlichkeiten in Neumünster zeitgleich auch Geschäftsräume in Hamburg durchsucht worden sind. Festgenommen wurde aber auch dort niemand.