Polizei nach Gewalttat von Heide: Mädchen wurde gedemütigt
Eine Mädchen-Gruppe soll in Heide eine 13-Jährige geschlagen und gedemütigt haben. Die Polizei hat entsprechende Ermittlungen bestätigt. Videos von der Tat kursieren in den sozialen Medien, sagt Astrid Heidorn von der Polizeidirektion Itzehoe im Interview mit NDR Schleswig-Holstein.
Ein brutaler Fall aus Heide sorgt für Entsetzen: Eine Mädchen-Gruppe im Alter von 12 bis 17 Jahren hat dort nach Polizeiangaben ein 13-jähriges Mädchen geschlagen und gedemütigt. Die Taten seien per Smartphone gefilmt worden, sagte Astrid Heidorn, Sprecherin der Polizeidirektion Itzehoe, am Dienstag. Das mehrere Minuten lange Video kursierte in sozialen Netzwerken. Direkt nach dem Vorfall vom 21. Februar 2023 sei es zur Anzeige gekommen. Die Polizei ermittelt seither.
Frau Heidorn, was genau ist in Heide nach ihren Informationen vorgefallen?
Astrid Heidorn: Am 21. Februar ist ein 13-jähriges Mädchen von einer Gruppe Kinder und Jugendlicher drangsaliert worden. Das Ganze ist auch mit Smartphones aufgenommen worden. Diese Videobeiträge sind der Anlass, warum das jetzt medial noch mal ganz groß aufgelegt wurde und im Fokus steht. Diese Filme sind uns natürlich auch bekannt. Dieses Mädchen wurde da geschubst, drangsaliert und ja gedemütigt. Das ist also wirklich über mehrere Minuten zu sehen auf diesem Video. Das ist jetzt bei der Polizei in Heide in Bearbeitung und zwar schon von Anfang an. Ein Zeuge hatte damals die Polizei alarmiert, und die ist dazugekommen und ist auch gleich in die Ermittlungsarbeit eingestiegen. Im Moment läuft das Verfahren noch. Alle Tatverdächtigen sind inzwischen bekannt.
Können Sie schildern, was genau die Mädchen gemacht haben?
Heidorn: Ich möchte da inhaltlich nicht viel zu sagen. Wie gesagt, das Verfahren läuft noch. Aber es ist auf diesen Videos durchaus zu sehen, dass dieses Mädchen dort wie gesagt, geschubst wurde, sich hinknien musste und auch Kaugummi im Haar war und mit Cola überschüttet wurde - das ist dort zu sehen.
Wie lautet die Anzeige?
Heidorn: Im Prinzip steht jetzt im Raum die gemeinschaftliche, gefährliche Körperverletzung und auch ein Raub steht noch im Raum, weil ihre Jacke und ihr Smartphone wohl weggenommen wurden.
Können Sie uns etwas über die mutmaßlichen Täterinnen sagen?
Heidorn: Die Tatverdächtigen sind zwischen 12 und 17 Jahre alt. Und das bedeutet eben auch, dass wir strafunmündige Kinder dabei haben, aber auch Minderjährige.
Wissen Sie, wie es dem Mädchen jetzt geht?
Heidorn: Dazu kann ich keine Aussagen machen. Ich weiß nur, dass die Ermittlungsverfahren derzeit noch laufen und noch nicht abgeschlossen sind.
Wissen Sie, ob sich die Mutter auch mit der Polizei auseinandergesetzt hat?
Heidorn: Ich gehe davon aus, dass die Beamten, die den Fall bearbeiten, in engem Austausch mit der Mutter stehen, die ja sozusagen die Erziehungsberechtigte für das Opfer ist und auch im engen Austausch stehen mit dem Jugendamt und der Jugendgerichtshilfe.
Das ist ja nicht nicht das erste Mal, dass Heide in den Schlagzeilen ist mit Jugendgewalt. Kann man davon sprechen, dass die Stadt ein Hotspot geworden ist?
Heidorn: Ich denke nicht, dass man jetzt ganz platt eine Brücke schlagen kann und sagen kann: Die Jugendlichen in Heide sind besonders auffällig. Ich denke aber, dass wir dort auch sensibilisiert sind und auch sehr darauf gucken, was da gerade auch bei den Jugendlichen passiert. Wir hatten ja am Südermarkt eine ganze Zeit lang den Kontrollort ausgerufen, weil dort Jugendliche sich versammelt haben. Ich denke aber, dass das auch in anderen Städten der Fall sein wird.
Das Interview führte NDR Reporterin Andrea Schmidt.