Olaf Scholz oder Boris Pistorius: SPD in SH uneins über Kanzlerfrage
In drei Monaten wird ein neuer Bundestag gewählt. Innerhalb der Landes-SPD wird nun darüber diskutiert, ob Boris Pistorius bessere Chancen auf die Kanzlerschaft hätte als Olaf Scholz.
Der ehemalige SPD-Innenminister Andreas Breitner sagte NDR Schleswig-Holstein, im Interesse der Partei komme es zuallererst darauf an, wer die besten Chancen hat, sozialdemokratischer Bundeskanzler zu werden. Für Scholz sehe es da schlecht und schlechter aus. Laut Breitner ist ein Neuanfang nötig, der könne für ihn nur Boris Pistorius heißen. Die SPD-Landeschefin in Schleswig-Holstein, Serpil Midyatli, sagte, die SPD und Olaf Scholz seien bereit. Man trete an, um die Wahl zu gewinnen.
Stegner: Kandidatendebatten nicht hilfreich
Für ihren Amtsvorgänger, den Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner, ist Olaf Scholz der Bundeskanzler, der über ein hohes internationales Ansehen und große Erfahrungen verfüge, was ihn in den gegenwärtigen Krisenzeiten besonders stark von seinem Herausforderer Friedrich Merz (CDU) unterscheidet. Laut Stegner sind Kandidatendebatten das letzte, was die SPD brauchen könne.
Der Vorsitzende des Landesparteirates, Niclas Dürbrook, betonte, er gehe davon aus, dass Olaf Scholz im Wahlkampf die eigenen Positionen sehr viel klarer werde formulieren können, als das für ihn als Bundeskanzler in einer schwierigen Koalition bislang möglich gewesen sei.