Nordfrieslands Landrat warnt vor "Bankrott des Gesundheitswesens"
Der Landrat, der Kreispräsident und die Leitung des Klinikums Nordfriesland warnen vor einem flächendeckenden Krankenhaus-Sterben. In einem offenen Brief an die Bundesregierung fordern sie sofortiges Handeln.
Die Imland Kliniken in Rendsburg und Eckernförde und auch das Diako Krankenhaus in Flensburg sind bereits insolvent. Sie müssen nun dringend sparen, um mithilfe von Sanierungskonzepten zu überleben. Ein Schicksal, welches auch das Klinikum Nordfriesland ereilen würde, wenn der Landkreis das Krankenhaus nicht jährlich mit mehreren Millionen Euro unterstützen würde.
So steht es in einem offenen Brief, den Nordfrieslands Landrat Florian Lorenzen (CDU), Kreispräsident Manfred Uekermann (CDU) und Klinikleiter Stephan Unger Anfang der Woche unterzeichnet haben.
"Finanzielle Hilfen und Krankenhausreform können nicht warten"
Doch es sei nicht nur das Geld, welches für die Kliniken zur Bedrohung werde. "Viele der Mitarbeitenden in unserem Klinikum verlassen ausgebrannt und frustriert das Gesundheitswesen", heißt es im offenen Brief. Die Personalnot sei auch wegen eines extrem hohen Krankenstandes immens. Insgesamt befinde sich das deutsche Gesundheitswesen in einer katastrophalen Situation.
Kreispolitiker und Klinikleitung fordern deshalb in ihrem Schreiben ein sofortigen Handeln der Bundesregierung, damit es nicht zu einem flächendeckenden Sterben von Krankenhäusern komme. Das betreffe kurzfristige Hilfe für die steigenden Kosten, aber auch die geplante "große Krankenhausreform". Für langwierige Diskussionen und ein langsames parlamentarisches Verfahren ist nach Ansicht der Verfasser des Offenen Briefes keine Zeit mehr.