Pflegehelfer in SH entschärfen Pflegenotstand
Pflegepersonal in Kliniken in Schleswig-Holstein ist knapp. Nicht für jede pflegerische Tätigkeit ist eine hochqualifizierte dreijährige Ausbildung nötig. Da kommen Pflegehelfer ins Spiel.
Der Fachkräftemangel in Krankenhäusern ist nicht neu. Seit Jahren suchen Kliniken nach Fachpersonal. Um leichte, pflegerische Tätigkeiten zu erledigen, braucht es aber nicht zwingend examinierte Pflegekräfte, sagt Patrick Reimund, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein: "Wir haben in den Krankenhäusern jede Menge nicht besetzte Stellen im Pflegebereich. Die lassen sich nicht alle mit dreijährig examinierten Pflegekräften besetzen. Die gibt es einfach nicht auf dem Markt. Und es ist auch nicht sinnvoll." Für einige Tätigkeiten würde demnach auch eine kleinere Ausbildung reichen.
"Zusätzliches Arbeitskräftepotenzial"
Pflegehelfer machen eine einjährige Ausbildung und können dann die Grundpflege übernehmen - also etwa Blutdruck messen, den Puls fühlen oder Patienten waschen. Das entlastet die examinierten Pflegekräfte und die Kliniken - auch wenn es den Fachkräftemangel in der Pflege nicht beseitigt, sagt Reimund: "Das ist eine breitere Aufstellung und das schöpft ein zusätzliches Arbeitskräftepotenzial aus, das wir dringend brauchen."
Die Zahl der Helferinnen und Helfer steigt: 2021, als die Ausbildung nach fast 20 Jahren Pause wieder neu gestartet wurde, waren es gut 150. Für dieses Jahr planen die Kliniken mit knapp 300 Azubis in dem Bereich. Das ist aus Sicht des Gesundheitsministeriums schon eine bedeutsame Größenordnung. Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) spricht von einer wichtigen Säule in der Versorgung.