Vermisste Frau aus Noer: Suche vorerst eingestellt

Stand: 31.03.2025 16:55 Uhr

Eine 43-Jährige aus Noer bei Eckernförde wird vermisst. Die Suche nach der Frau blieb erfolglos - die Polizei schließt eine Straftat nicht aus. Ein Transporter steht nun im Fokus der Ermittlungen.

In Noer im Kreis Rendsburg-Eckernförde wurde am Mittwoch (26.3.) eine 43 Jahre alte Frau von ihrem Ehemann als vermisst gemeldet. Sie ist seit dem vorangegangenen Wochenende verschwunden - alle Suchaktionen blieben bisher erfolglos. Die Polizei hat nach eigenen Angaben die Suche vorerst eingestellt. Alle wichtigen Punkte seien abgesucht worden. Die Spurensuche im Haus befinde sich in den letzten Zügen, sagte eine Polizeisprecherin am Montagnachmittag.

"Unsere Ermittler des Kommissariats 1 der Bezirkskriminalinspektion in Kiel sind weiterhin am Tüfteln und Ermitteln und gehen Hinweisen nach und vernehmen Zeugen. Aktuell ist aber eine so großangelegte Suche nicht nochmal vorgesehen." Stephanie Lage, Polizei Kiel

Polizei und Staatsanwaltschaft Kiel gehen derzeit von einem Verbrechen aus und schließen nicht aus, dass der Ehemann der Frau etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat.

Die Polizei sucht nach einer vermissten Frau. © NDR Foto: Ole Wrobel
AUDIO: Suche nach Vermisster aus Noer vorerst eingestellt (1 Min)

Wer hat einen dunklen Transporter beobachtet?

Eine zentrale Rolle in dem Fall könnte ein Transporter spielen, der dem Ehemann der Vermissten gehören soll. Laut Oberstaatsanwalt Michael Bimler könnte darin die Frau beziehungsweise ihre Leiche transportiert worden sein. Am Sonnabend (29.3.) bestätigte Polizeisprecherin Stephanie Lage, dass den Ermittlern der Transporter bekannt sei. Man suche Zeugen, die das Fahrzeug am Wochenende zuvor gesehen haben.

Konkret handelt es sich laut Sprecherin Lage um einen dunkelgrauen Sprinter der Marke Mercedes. Wer ein solches Fahrzeug zwischen Freitag und Sonntag (21. bis 23.3.) - insbesondere in den späten Abend- wie frühen Morgenstunden in der Region Noer oder Windeby beobachtet hat, wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden.

Große Suchaktion am Freitag

Einsatzkräfte vom THW suchen nach einer vermissten Frau. © NDR Foto: Ole Wrobel
Kräfte vom THW waren am Freitag im Einsatz und suchten nach der 43-Jährigen.

Am Freitagmittag (28.3.) war die Suche nach der 43-Jährigen ausgeweitet worden - ein großer Suchtrupp war im Bereich Gammelby, Kochendorf und dem Windebyer Noor im Einsatz, sagte der Kieler Oberstaatsanwalt Michael Bimler. Laut Polizei beteiligten sich rund 100 Einsatzkräfte an der Suche - neben Polizei auch Helfer des THW, der Feuerwehr und Einsatztaucher des ASB. Auch das Handy der Vermissten wurde gesucht.

Gegen 18 Uhr am Freitag musste die Suche vorerst unterbrochen werden - Grund sei die einsetzende Dunkelheit gewesen, so Katharina Philipsen von der Polizeidirektion Kiel. Am Wochenende wurde die großangelegte Suchaktion dann ergebnislos eingestellt.

Vermisste aus Noer: Ehemann festgenommen und wieder freigelassen

Am Donnerstag (27.3.) war der 49 Jahre alte Ehemann der Vermissten festgenommen, am Abend aber wieder freigelassen worden. Der Richter habe den Antrag auf U-Haft abgelehnt. Dieser sehe derzeit keinen dringenden Tatverdacht, der die Voraussetzung für einen Untersuchungshaftbefehl sei, erklärte Oberstaatsanwalt Bimler: "Ein wichtiger Punkt ist mit Sicherheit, dass wir eine Leiche der Vermissten nicht gefunden haben."

VIDEO: Noer: Polizei sucht an Land und im Wasser nach vermisster Frau (1 Min)

Kriminaltechniker durchsuchen Haus in Noer - Spürhunde im Einsatz

Um mögliche Spuren zu sichern, waren bereits am Donnerstag und Freitag (27. und 28.3.) Kriminaltechniker in dem Wohnhaus der 43-Jährigen. Die Ermittler haben nach Angaben einer Polizeisprecherin zudem die Umgebung des Hauses abgesucht, Spürhunde waren im Einsatz.

Polizei sucht Zeugen - Staatsanwaltschaft Kiel lobt Belohnung aus

Tanja K.P. aus Noer wird vermisst. © NDR
Die 43-jährige Frau wurde am Mittwoch als vermisst gemeldet. Die Polizei schließt ein Verbrechen nicht aus.

Die Vermisste ist etwa 1,65 Meter groß, hat braune Haare und spricht Deutsch mit leicht russischem Akzent. Als sie das letzte Mal gesehen wurde, trug sie einen roten Mantel und eine schwarze Tasche. Wer Hinweise zum Aufenthalt der Frau hat, soll sich bei der Polizei melden.

Weitere Informationen gibt die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen zurzeit nicht bekannt. Die Staatsanwaltschaft Kiel bietet eine Belohnung in Höhe von 3.000 Euro für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls beitragen und zur Verurteilung eines Täters führen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 31.03.2025 | 16:30 Uhr

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