Nach schwerem Raub in Kiel: Drei Männer in Berlin festgenommen
Ende Mai dieses Jahres war ein 27-Jähriger in Kiel mit einer Schusswaffe bedroht, ausgeraubt und anschließend verprügelt worden. Drei der sechs tatverdächtigen Personen wurden Mittwoch in Berlin vorläufig verhaftet.
Insgesamt fünf Männer sollen es gewesen sein, die vor drei Monaten in Kiel einem Mann aus Nordrhein-Westfalen auflauerten, ihm Bargeld, Telefon und Auto klauten - und ihn unter Bedrohung mit einer Waffe erniedrigten. Auch eine Frau soll beteiligt gewesen sein. Drei der insgesamt sechs Tatverdächtigen konnten Mittwochmorgen vorläufig festgenommen werden.
Gemeinsam mit Einsatzkräften aus Berlin, Brandenburg und der Bundespolizei haben Beamte aus Schleswig-Holstein Mittwoch mehrere Wohnungen in Berlin durchsucht. Dabei konnten sie laut Polizei Kiel nicht nur Schusswaffen, Munition und Betäubungsmittel sicherstellen, sondern auch drei Männer im Alter von 19 bis 24 Jahren vorläufig festnehmen. Sie stehen demnach unter Verdacht, für die Tat in Kiel verantwortlich zu sein. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde die 26-jährige Frau, die bei der Durchsuchung ebenfalls angetroffen wurde, wieder freigelassen. Auch die drei Männer wurden Mittwoch wieder entlassen. Sie müssen sich nun in einem Strafverfahren unter anderem wegen schweren Raubes verantworten.
Opfer war für Sex nach Kiel gefahren
Nach Angaben der Polizeidirektion Kiel war der Geschädigte am Abend des 25. Mai 2024 mit einem Mietwagen nach Kiel gefahren. Dort sei er mit einer Frau, die er zuvor im Internet kennengelernt habe, zum Sex verabredet gewesen. Am vereinbarten Treffpunkt empfing den 27-Jährigen statt der Internet-Bekanntschaft jedoch ein Mann, der den Nordrhein-Westfalen mit einer Schusswaffe bedrohte. Zusammen mit vier weiteren Männern raubte er ihm laut Polizei unter anderem Bargeld in fünfstelliger Höhe, sein Handy und den Mietwagen, mit dem der 27-Jährige unterwegs war.
Den Angaben zufolge fuhren die Täter anschließend mit dem Geschädigten an einen abgelegenen Feldweg am Kieler Stadtrand. Dort sei das Opfer verprügelt und gedemütigt worden, so die Polizei weiter. Dabei sei auch ein Schuss abgefeuert worden. Die Männer filmten ihre Taten und forderten später die Zahlung einer sechsstelligen Summe innerhalb von 48 Stunden. Der Polizei zufolge floh die Tätergruppe dann mit der Beute und dem Mietwagen. Das Auto wurde wenige Tage später auf einem Parkplatz in Kirchbarkau im Kreis Plön gefunden.
Ob es sich bei einer der Mittwoch sichergestellten Waffen um die Tatwaffe handelt, soll nun ermittelt werden.