Nach E-Bus-Brand in Elmshorn: Zugverkehr normalisiert sich

Stand: 10.09.2024 07:47 Uhr

Der Bahnverkehr über den Knotenpunkt Elmshorn ist am Morgen wieder aufgenommen worden. Die Marschbahn von und nach Sylt folgt am Mittwoch. Nach einem Brand nahe des Bahnhofs in Elmshorn mussten zahlreiche Bahnverbindungen gestrichen werden.

Nach massiven Einschränkungen im Bahnverkehr in Schleswig-Holstein konnte der Bahn-Knotenpunkt in Elmshorn am Morgen wieder freigegeben werden. In der Nacht erfolgte laut einem Sprecher der Bahn die finale Abnahme des reparierten Stellwerks.

Die Strecke zwischen Hamburg und Itzehoe beziehungsweise Wrist wird voraussichtlich bis 14 Uhr gesperrt bleiben. Ein Nordbahn-Sprecher sagte, dass die Strecke zwar wieder frei ist, die Schichtpläne müssten aber erst wieder an den Normalbetrieb angepasst werden.

Die Marschbahn, also die Züge zwischen Hamburg und Sylt, wird erst morgen wieder regulär fahren: Hinter Itzehoe war es zu einem weiteren Kabelschaden gekommen. Die Ursachen dafür sind noch unklar.

Grund für die Streckensperrung ist ein Brand in einer Unterführung nahe des Bahnhofs am Donnerstagnachmittag. Die Strecke bei Elmshorn (Kreis Pinneberg) - ein Bahn-Knotenpunkt im nördlichsten Bundesland - musste daraufhin voll gesperrt werden.

Zugausfälle: Diese Fernzüge fahren nicht

Nach Angaben der Deutschen Bahn sind heute noch folgende Fernverkehrs-Verbindungen durch Schleswig-Holstein von Ausfällen betroffen:

  • München/Basel - Kiel: Züge fallen vereinzelt zwischen Hamburg und Kiel aus.
  • Karlsruhe/Köln - Westerland: Züge fallen zwischen Hamburg und Westerland auf Sylt aus.
  • Fernverkehrszüge von und nach Westerland werden voraussichtlich ab dem Nachmittag fahren.

Bahnreisende stehen an einem Bahnsteig in Elmshorn. © NDR Foto: Samir Chawki
AUDIO: Zugausfälle nach Brand: Gestrandete Reisende in Elmshorn berichten (1 Min)

Diese Regionalbahn-Linien sind betroffen

Pendler müssen nach Angaben der Bahn auch heute noch mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen, bis sich der Zugverkehr wieder stabilisiert habe. Auf den Regionalverkehr können Fernreisende nur bedingt ausweichen oder müssen mehrere Umstiege einplanen. Im Regionalverkehr fahren nach Angaben der Bahn vom Freitag folgende Linien nicht oder nur eingeschränkt:

  • RE6 von Westerland (Sylt) nach Hamburg-Altona: Die Züge der DB Regio Schleswig-Holstein entfallen zwischen Itzehoe und Hamburg-Altona in beide Richtungen. Zwischen Itzehoe und Westerland verkehren die Züge planmäßig. Reisende können heute allerdings nicht von Hamburg nach Westerland durchfahren - oder umgekehrt.
  • RE7/RE70 zwischen Hamburg Hbf und Kiel Hbf beziehungsweise Flensburg: Die Züge sind am Morgen wieder planmäßig auf der Strecke. Reisende müssen noch mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen.
  • RB61/RB71 zwischen Hamburg und Elmshorn beziehungsweise Itzehoe und Elmshorn: Die Züge der Linie RB 61 fahren zwischen Itzehoe und Elmshorn regulär. In Elmshorn muss dann in Nordbahn-Züge der Linie RB 71 in Richtung Hamburg-Altona oder auf die DB- Züge der Linie RE 70 in Richtung Hamburg Hbf. umgestiegen werden. Daraus ergibt sich eine Verlängerung der Reisezeit um bis zu 60 Minuten.

Ein beschädigter E-Bus steht nach einem Unfall mit anschließendem Brand auf einem Parkplatz. © NDR Foto: NDR
Durch die Akkus auf dem Dach war der E-Bus zu hoch für die Unterführung. Eigentlich hätte er deshalb gar nicht dort fahren dürfen.
Brennender E-Bus löste Bahn-Chaos aus

In der betroffenen Bahn-Unterführung in Elmshorn war am Donnerstagnachmittag ein E-Bus in Brand geraten. Laut Oberbürgermeister Volker Hatje (parteilos) handelte es sich dabei um einen Linienbus, dessen Fahrer die Höhe der Unterführung offenbar falsch eingeschätzt hatte. Der Bus streifte mit einem Akku die Decke, blieb in der Unterführung stecken und fing Feuer. Verletzt wurde laut Leitstelle niemand, da es sich um eine Leerfahrt handelte. Im Bus selbst war nur der Fahrer.

Wie es zu dem Unfall kommen konnte, wollen die Stadt und das zuständige Verkehrsunternehmen nun aufarbeiten. Der Bus hätte weder plan- noch außerplanmäßig auf der Strecke unterwegs sein sollen, weil klar war, dass die E-Busse zu hoch für diese Unterführung seien, teilte die Verkehrsgesellschaft Pinneberg mit.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 10.09.2024 | 07:00 Uhr

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