Möwenproblem an Kieler Universität
Fast 800 Lachmöwen-Brutpaare haben sich momentan auf dem Dach der Mensa an der Kieler Christian-Albrechts-Universität niedergelassen. Die Fläche ist laut Tierschützern perfekt für die Tiere geeignet, weil sie dort weitgehend ungefährdet brüten können. Die Möwen hinterlassen nach Angaben des Studentenwerks viel Kot, und immer wieder werden Kadaver gefunden. Auf Anraten des Gesundheitsamtes wurde der Außenbereich der Mensa nun wegen hygienischer Bedenken gesperrt.
Lachmöwen stehen unter Naturschutz
Allerdings dürfe die Universität die Tiere aus Naturschutzgründen nicht einfach vergrämen, sagte Uwe Pfründer, Leiter des Gebäudemanagements der Uni: "Wir wollen sie natürlich auch schützen, sie sind ja auch aus ihrem natürlichen Habitat vertrieben - durch uns als Menschen. Auf der anderen Seite beeinträchtigen Sie unseren Betrieb." Zudem koste die Beseitigung des Drecks viel Geld. "Das ist ein Dilemma", so Pfründer. Die Kosten für eine Fassadenreinigung schätzt die Uni auf rund 30.000 Euro.
Uni sucht nach verträglicher Lösung
Der Betreiber der Mensa - das Studentenwerk Schleswig-Holstein - fordert trotzdem, dass die Kolonie nach der Brutzeit vergrämt wird. Die Universität sucht nach eigenen Angaben gemeinsam mit Naturschützern nach einer geeigneten Lösung.
Schon im vergangenen Jahr gab es laut Studentenwerk Probleme mit den Möwen, dieses Jahr sind es aber nochmal deutlich mehr geworden.