Mehr Norovirus-Infektionen in Schleswig-Holstein
Von Januar bis November 2022 steckten sich fast doppelt so viele Menschen mit der Magen-Darm-Erkrankung an wie im Vorjahreszeitraum. Als Grund sieht die Krankenkasse AOK Nordwest den Wegfall von Corona-Maßnahmen.
Die Zahl der Infektionen mit dem Norovirus in Schleswig-Holstein ist in diesem Jahr deutlich gestiegen. Das meldet die Krankenkasse AOK Nordwest. Zahlen des Robert Koch-Instituts zufolge wurden bis Ende November 909 Fälle der hochansteckenden Durchfallerkrankung in Schleswig Holstein gemeldet. 2021 waren es im gleichen Zeitraum nur 474 Infektionen.
Besonders Kinder und Ältere betroffen
Dass es im vergangenen Jahr so wenige Fälle gab, lag laut AOK-Chef Tom Ackermann an den Corona-bedingten Lockdowns, Schul- und Kitaschließungen sowie den strengen Hygieneregeln. Das habe spürbare Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen gehabt, sagte Ackermann. Nun habe sich das gesellschaftliche Leben normalisiert, deswegen würden die Fallzahlen auch bei Norovirus-Infektionen wieder hochgehen. Vor der Corona-Pandemie, 2019, hatte das RKI von Januar bis November fast 1.600 Fälle von Norovirus in Schleswig-Holstein registriert.
Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle, sind hochansteckend und verbreiten sich daher extrem schnell. Besonders betroffen sind Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen. Eine Impfung gibt es nicht. Die Krankenkasse rät, Hygieneregeln wie regelmäßiges Händewaschen zu beachten.