Medikamentenmangel: Apotheker und Ärzte in SH schlagen Alarm
In Schleswig-Holstein verschärft sich die prekäre Lage der Arzneimittelversorgung weiter. Bei vielen Medikamenten gibt es laut Hausärzte- und Apothekerverband akute Lieferengpässe.
Wer im Moment auf bestimmte Medikamente angewiesen ist, könnte Probleme haben, diese in den Apotheken zu bekommen. Denn in Schleswig-Holstein sind laut Hausärzteverband viele Arzneimittel knapp. Vor allem Fieber- und Schmerzsäfte sowie Antibiotika würden fehlen, berichtet der Vorsitzende Jens Lassen. Auch Nasenspray, Augentropfen und spezielle Herzmedikamente seien Mangelware.
Was die Situation noch weiter verschärfen würde: Einige Apotheken im Land würden sich größere Mengen Arzneimittel bei den Großhändlern sichern, so Lassen. Ein Problem sei, dass ein Großteil der Medikamente im Ausland hergestellt werde, vor allem in China und Indien. Und da viele Pharmaunternehmen in anderen Ländern mehr Geld verdienen würden, käme es hierzulande zu Lieferengpässen.
Höhere Preise für Medikamente?
Auch Hans-Günter Lund, Vorsitzender des Apothekerverbandes SH, warnt vor dem Engpass. "Die Lage hat sich im Vergleich zum Vorjahr weiter zugespitzt", so Lund. Er schlägt deshalb vor, die Preise für Medikamente zu erhöhen. Dadurch könne perspektivisch die Produktion von wichtigen Arzneimitteln zurück nach Deutschland geholt werden.