Lübecker Vonovia-Mieter kritisieren Endlos-Baustelle
Hunderte Vonovia-Mieter im Osten der Stadt sind genervt von den jahrelang andauernden Bauarbeiten. Betroffen sind mehr als 300 Wohnungen.
Lärm, Dreck und eine Rattenplage: Seit zwei Jahren saniert und modernisiert der Vonovia-Konzern Häuser in der Knud-Rasmussenstraße in Lübeck. Ein Vorwurf der Mieter, die anonym bleiben wollen: Zwischen den fünf Wohnblocks lagern Müll und Bauschutt, das bietet Ratten einen Unterschlupf. Die Nager würden auch in Keller und Wohnungen vordringen.
Außen sind die Wohnblocks weitgehend fertig, drinnen sieht es anders aus: In den Treppenhäusern löst sich der Bodenbelag - er wird zur Stolperfalle.
Bewohner hoffen auf Mietminderung
Bisher gab es 250 Euro Mietminderung pauschal für zwei Jahre Bauzeit. Auch der Lübecker Mieterverein hat sich inzwischen mit dem Fall befasst. "Es ist so, dass die Vonovia angekündigt hat, und das machen diese Großunternehmen eigentlich meistens, dass man nach Abschluss der Arbeiten, wenn alles fertig ist, gemeinsam eine Mietminderung für die ganze Zeit vereinbart", erklärt Ulrich Glock vom Lübecker Mieterverein. Es könne sein, dass es dann weniger Mietminderung gibt, als sich die Mieter erhoffen.
Handwerker Mangel Ursache für Probleme
Vonovia vermietet allein in Deutschland mehr als 400.000 Wohnungen. Der Milliarden-Konzern begründet die Probleme mit Material- und Handwerkermangel und verspricht, dass die Arbeiten bis Ende März abgeschlossen werden. Die Situation entspräche nicht dem Anspruch von Vonovia. Für die Umstände könne man sich nur entschuldigen. Den Mietern bleibt also nichts anderes übrig, als erstmal weiter auf der Baustelle zu leben. Hinter der frisch sanierten Fassade.