Ein Mann lächelt in die Kamera © Thomas Wicht Foto: Thomas Wicht

Lebensretter nach Notfall im Lübecker Bus ausgezeichnet

Stand: 06.11.2024 17:37 Uhr

Er hatte im Mai in Lübeck wohl einen schlimmen Verkehrsunfall mit einem Gelenkbus verhindert. Für sein couragiertes Eingreifen ist Thomas Wicht heute ausgezeichnet worden.

Der 28-jährige Hamburger wurde am Mittwoch von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) für sein schnelles Handeln und seinen selbstlosen Einsatz mit einer Anerkennungsurkunde geehrt. Er hatte im Mai dieses Jahres in Lübeck vermutlich Schlimmeres verhindert. An einem Sonnabendvormittag hatte der Fahrer eines Gelenkbusses bei voller Fahrt das Bewusstsein verloren - vermutlich aufgrund eines Herzinfarktes. Der Bus, mit 20 Passagieren an Bord, rollte führerlos über die Straße und geriet unkontrolliert auf den Bürgersteig.

Bus-Insassen blieben durch sein Eingreifen unverletzt

Thomas Wicht, der ursprünglich mit seiner Freundin auf dem Weg in den Hansa-Park war, erkannte sofort die Gefahr und griff ein. Ohne zu zögern, rannte er nach vorne, griff durch ein kleines Fenster, das normalerweise für den Ticketverkauf genutzt wird und lenkte den Bus weg vom Bordstein und dem Gegenverkehr. Durch sein beherztes Handeln konnte der Bus schließlich zum Stehen gebracht werden. Eine Kollision mit einer Rollstuhlfahrerin auf dem Gehweg konnte zwar nicht verhindert, die Folgen aber erheblich abgemildert werden. Die Bus-Insassen blieben unverletzt.

Ein Mann lächelt in die Kamera © Thomas Wicht Foto: Thomas Wicht
AUDIO: Für couragiertes Eingreifen: Lübecker Lebensretter geehrt (2 Min)

Thomas Wicht hofft, andere zu ermutigen

Wicht selbst beschreibt seinen Einsatz als einen Moment, in dem er einfach gehandelt habe, ohne darüber nachzudenken. Durch seine schnelle Reaktion und seinen Mut habe er nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das der anderen Fahrgäste retten können. Er zeigt sich bescheiden und betont im Interview mit NDR Schleswig-Holstein, wie wichtig es sei, in Notfällen nicht wegzusehen, sondern aktiv zu helfen. "Es ist entscheidend, nicht einfach abzuwarten, sondern zu handeln", so Wicht. Die Auszeichnung jetzt freue ihn sehr. Der Hamburger sagt, er hoffe, dass seine Geschichte andere dazu inspiriert, ebenfalls in Krisensituationen nicht zu zögern und einzuschreiten.

"Aus einer normalen, alltäglichen Busfahrt ist von einer auf die andere Sekunde ein echter Albtraum geworden. Sie sind in diesem Augenblick sehr ruhig und klar geblieben." Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident

Bei der feierlichen Zeremonie zollte Günther dem 28-Jährigen für dessen entschlossenes Handeln Respekt: "Sie sind ein Vorbild, weil Sie zur Stelle waren, als Sie gebraucht wurden. Ich danke Ihnen für Ihr schnelles Eingreifen in höchster Not". Wicht habe in der gefährlichen Situation die Übersicht behalten, die Gefahr erkannt und blitzschnell richtig reagiert.

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