Lebensgefahr: Landespolizei in SH darf nicht mit Sturmgewehr üben
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat schon im vergangenen Jahr auf die schlechten Zustände hingewiesen. Das Innenministerium teilte nun mit, dass es zurzeit an technischen Lösungen für die Schießstände arbeite.
Viele der insgesamt neun Schießstände der Landespolizei in Schleswig-Holstein seien in einem desolaten Zustand, beklagt die GdP. Mit dem neuen Sturmgewehr HK 437 von Heckler und Koch könnten die Beamten dort nicht üben. GdP-Sprecher Sven Neumann sagt, dass sie sich ansonsten in Lebensgefahr bringen würden. Denn durch die überwiegend verhärteten Gummiböden könnten die Geschosse nach seinen Worten abprallen und Polizisten verletzen. Das Training mit der neuen Waffe sei daher in der vergangenen Woche landesweit untersagt worden.
FDP: Schießstände müssen "Chefsache" werden
Niklas Dürbrook von der SPD-Fraktion im Landtag hatte zur Qualität der Schießstände bereits eine kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt. Er sagt: "Auf unseren Antrag hat Ende letzten Jahres der Landtag einstimmig beschlossen, dass die Landesregierung sich dem Problem endlich annehmen muss." Er erwarte, dass da jetzt endlich auch wirklich was passiere, und zwar nicht im üblichen Behördentempo, sondern das müsse Chefsache werden. Einzelne Schützen könnten auf Bundeswehr-Schießstände ausweichen, doch das sei keine Lösung.
Das Innenministerium teilte auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein mit, dass zurzeit unter anderem daran gearbeitet wird, neue Dämmplatten zu beschaffen.