Land würdigt Arbeit von Einsatz- und Rettungskräften
Rund 250 Helferinnen und Helfer sind auf Einladung des Landtags am Mittwochabend nach Büdelsdorf gekommen. Das Leitthema des Empfangs: Wie der Krieg in der Ukraine sich auf die Arbeit der Helfer auswirkt.
Von Mönkeberg im Kreis Plön aus begleitet Jürgen Kock, stellvertretender Gemeindewehrführer, den Einsatz seiner Kameraden in der Ukraine. Zum Beispiel überlegt er, wo Spenden gebraucht werden. Auch wenn der Krieg mit dem Auto eine 22-stündige Fahrt entfernt ist - der Einsatz geht ihm sehr nahe: "Es war unvorstellbar, dass Helfer angegriffen werden, dass Feuerwehrleute in Schutzwesten und mit Armeehelmen löschen müssen, zwischen Trümmern, und immer die Angst haben müssen, sie werden wieder angegriffen und beschossen."
Als Mitglied vom Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein nimmt er stellvertretend für alle Helfer am Empfang von Landtagspräsidentin Kristina Herbst (CDU) in Büdelsdorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) teil, gemeinsam mit weiteren Vertretern von Bundeswehr, Polizei, Bundesfreiwilligendienst, Katastrophenschutzeinheiten und Zoll.
Herbst: "Danke sagen und Wertschätzung zeigen"
Traditionell findet der Empfang für Helferinnen und Helfer in Schleswig-Holstein jedes Jahr statt. "Danke sagen und Wertschätzung zeigen, das kann man nie genug", sagte Landtagspräsidentin Herbst vorab. Nach einer Gesprächsrunde am Mittwochabend, bei der auch Kock von seiner Arbeit und dem Einsatz seiner Kameraden berichtet, erhalten die Eingeladenen ein Essen als Zeichen dieser Wertschätzung. "Es ist eine große Ehre, wenn man von der Landtagspräsidentin zu einem Dankeschönfest eingeladen wird", so Kock.
Zugleich dient das Fest dazu, dass Einsatz- und Rettungskräfte sich vernetzen können. Und auch viele Abgeordnete kommen, um sich mit ihnen auszutauschen, sagt Herbst. Kock weist dabei auf ein Problem hin, dem sie derzeit alle gegenüberstehen: die Lieferschwierigkeiten von Material. "Wenn man auf eine Einsatzjacke bis zu einem Jahr warten muss, ist das ein Problem, was nicht nur uns als Feuerwehr betrifft, sondern alle anderen auch."
Ehrenamt als Teil der demokratischen Gesellschaft
In der ACO-Thormannhalle in Büdelsdorf werden am Mittwoch sowohl Haupt- als auch Ehrenamtliche gewürdigt. Landtagspräsidentin Herbst möchte alle dazu ermutigen, sich zu engagieren. "Ich glaube, wir müssen manchmal unsere Gesellschaft daran erinnern, wie unser demokratisches Zusammenleben funktioniert: Es funktioniert, wenn wir ein starkes Miteinander haben und dazu gehört auch ehrenamtliches Engagement." Dabei räumt sie ein: "Teilweise müssen die Rahmenbedingungen angepasst werden", beispielsweise müssten die Arbeitgeber "mitspielen".
Feuerwehr-Aktion in Mönkeberg: Friedenszeichen für die Ukraine
Eine Aktion, mit der Kocks Feuerwehr in Mönkeberg Aufmerksamkeit erlangte, war im März 2022, eineinhalb Wochen, nachdem russische Truppen in die Ukraine einmarschierten: "Wir haben uns Gedanken gemacht: Wie können wir den Feuerwehren in der Ukraine ein Zeichen senden, dass sie wissen, dass sie nicht allein sind?", erinnert sich Kock. "Unsere Idee war: Wir erstellen ein Peacezeichen aus Feuerwehrwagen." Knapp 50 Wagen und 200 Feuerwehrleute kamen zusammen. "Feuerwehr ist eine große Familie", sagt Klock. "Wenn irgendwo ein Feuerwehrmann zu Schaden oder im schlimmsten Fall zu Tode kommt, nimmt uns das alle mit."