Das britisch-norwegische Kreuzfahrtschiff "Balmoral" fährt in den Kieler Hafen ein. © NDR Foto: Andre Schnoor
Das britisch-norwegische Kreuzfahrtschiff "Balmoral" fährt in den Kieler Hafen ein. © NDR Foto: Andre Schnoor
Das britisch-norwegische Kreuzfahrtschiff "Balmoral" fährt in den Kieler Hafen ein. © NDR Foto: Andre Schnoor
AUDIO: Kreuzfahrer kommen wieder nach Kiel (1 Min)

Erstes Schiff läutet in Kiel Kreuzfahrtsaison ein

Stand: 14.04.2023 11:57 Uhr

Die britisch-norwegische "Balmoral" hat die Saison eröffnet. In diesem Jahr sollen erneut mehr als 200 Mal Kreuzfahrtschiffe den Hafen ansteuern. Laut Port of Kiel spielt Nachhaltigkeit für die Reedereien eine größere Rolle.

von Christopher Gaube

Dutzende Kreuzfahrtschiffe bringen ab sofort wieder ein wenig internationale Atmosphäre, vor allem aber viele, auch internationale, Touristen in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt. Den Anfang machte am Freitagvormittag die "Balmoral" der Reederei Fred. Olsen Cruise Lines. Nicht einmal einen halben Tag wird sie laut Kreuzfahrerliste am Sartorikai in Kiel liegen, bevor sie sich weiter auf den Weg nach Warnemünde in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) macht.

Passagierzahl soll gehalten werden

Bis Ende des Jahres werden laut Port of Kiel insgesamt 38 verschiedene Kreuzfahrtschiffe nach Kiel kommen und den Hafen in Summe 221 mal anlaufen. Das sind zehn Prozent weniger Anläufe als noch im vergangenen Jahr mit 244. Trotzdem sollen es nicht weniger Passagiere werden, sagt Dirk Claus, Geschäftsführer vom Port of Kiel: "Da die Schiffe aber wieder einen kleinen Tick größer geworden sind, werden wir sicherlich die gleiche Passagierzahl erreichen oder vielleicht sogar etwas mehr."

Vier Erstanläufe in dieser Saison

Grafik des Kreuzfahrtschiffes MSC Euribia auf offener See. © MSC Rights Foto: MSC Rights
So könnte die "MSC Euribia" aussehen, wenn sie nach ihrer Taufe im Juni auf See unterwegs ist.

In diesem Jahr werden gleich vier Schiffe zum ersten Mal Kiel ansteuern: die "Costa Firenze" (max. 5.200 Passagiere), die "Disney Dream" (max. 4.000 Passagiere) und die "Spirit of Discovery" (max. 999 Passagiere). Ein weiterer Höhepunkt ist außerdem die neue "MSC Euribia" (max. 6.327 Passagiere), die am 8. Juni in Kopenhagen getauft wird. Anschließend steuert das Schiff seinen Heimathafen für den Sommer an, nämlich Kiel. Bis Ende September ist der Hafen laut Reederei Startpunkt für einwöchige Kreuzfahrten nach Skandinavien.

An folgenden Tagen sind die neuen Schiffe erstmals im Hafen zu sehen:

DatumUhrzeitKreuzfahrtschiffKaiReederei
19.05.202308:00"Costa Firenze"OstseekaiCosta Cruises
10.06.202307:00"MSC Euribia"OstuferhafenMSC Cruises
02.08.202308:00"Disney Dream"OstseekaiDisney Cruise Line
29.12.202308:00"Spirit of Discovery"OstseekaiSaga Cruises

Reedereien mit großem Interesse an Landstrom

Das Thema Nachhaltigkeit spielt laut Seehafen-Chef Claus eine immer größere Rolle in der Kreuzfahrtbranche. Ein Aspekt dabei ist der so genannte Landstrom. Dabei werden die Schiffe, wenn sie im Hafen liegen, über eine Leitung mit elektrischer Energie versorgt und können ihre eigenen Aggregate abstellen. "Die Reedereien sind offen für Landstrom und fordern es auch. Das ist ja auch für uns der Grund, warum wir gerade die Landstromanlage im Ostuferhafen bauen", sagt Claus.

An die bereits existierende Anlage am Ostseekai könne man schon einige Schiffe wie beispielsweise die "AIDAprima", "Mein Schiff 4" oder "Nieuw Statendam" anschließen. In diesem Jahr will der Port of Kiel rund ein Drittel, also 70 bis 80 Anläufe, mit Landstrom versorgen. Das lassen sich die Reedereien teilweise auch etwas kosten: "Wir hatten im letzten Jahr Phasen, da lag der Strompreis bei über 70 Cent die Kilowattstunde. Und wir haben auch Phasen, da ist der Strom bei fünf bis sechs Cent. Und dann kann Landstrom auch günstiger sein als die Bordproduktion."

Zwei Schiffe mit LNG-Antrieb

Zwei der 38 Kreuzfahrtschiffe, die in diesem Jahr in Kiel festmachen, können laut dem Port of Kiel außerdem mit LNG betrieben werden. Dabei geht es um die "AIDAnova" und auch ein Schiff der Reederei MSC. "Wir können bestätigen, dass die 'MSC Euribia' mit LNG unterwegs sein wird", heißt es von einer Sprecherin. Ob auch die AIDA mit Flüssigerdgas fahren wird, dazu hat sich die Reederei noch nicht geäußert.

Im Fall der Fälle könnte man aber LNG-Tankmöglichkeiten im Kieler Hafen schaffen, sagt Hafenchef Claus: "Die sogenannten Bunker-Bargen würden dann voraussichtlich aus dem skandinavischen Raum oder aus Rotterdam kommen."

Weitere Informationen
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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 14.04.2023 | 11:00 Uhr

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