Komet Tsuchinshan-ATLAS über SH: Jetzt sieht man ihn nachts am besten
Der Komet Tsuchinshan-Atlas ist aktuell im Norden am Himmel zu sehen - teilweise sogar mit bloßem Auge. Es ist laut Experten einer der hellsten Kometen seit langer Zeit.
Ein heller Punkt, dahinter ein auffällig langer Schweif - so ist der Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas sehr gut auch über Schleswig-Holstein zu sehen. Sternengucker können ihn mit Glück sogar mit bloßem Auge erkennen. Laut Sternwarte Neumünster soll es sich um den hellsten Kometen seit 20 Jahren handeln.
In dieser Himmelsrichtung ist der Komet heute gut sichtbar
Momentan steht der Komet nach Angaben der VHS-Sternwarte Neumünster im Westen. Auch ohne Teleskop sichtbar bleibt er noch bis zum 25. Oktober - für Geübte unter einem dunklen Himmel vielleicht noch ein paar Tage länger, sagt die Vereinigung der Sternenfreunde.
Komet beobachten: Gute Standorte in Schleswig-Holstein
Besonders gut lassen sich Kometen in ländlichen Regionen beobachten, in denen es wenige Lichtquellen gibt. Auch Berge und Hügel bieten Vorteile: Je höher sich Beobachter positionieren, desto größer ist der Himmelsausschnitt. An folgenden Orten in Schleswig-Holstein herrschen gute Voraussetzungen für die Kometen-Beobachtung:
- Elbtalaue
- Westerhever
- West-Teil der Insel Fehmarn
- Insel Pellworm
Was ist ein Komet überhaupt?
Kometen faszinieren die Menschheit seit jeher. Laut Sternwarte Neumünster konnten Forscher herausfinden, dass Kometenkerne im Wesentlichen aus Eis, Gas und Staub bestehen.
Der Schweif entsteht demnach, wenn sich der tiefgefrorene Kometenkern der Sonne nähert, das Eis verdampft und Staub beim Austritt aus der Kometenoberfläche mit sich reißt. Ein großes Rätsel für die Wissenschaftler bleibe aber die Helligkeit und wie sie vorauszusagen ist, heißt es von der Sternwarte.
Komet Tsuchinshan-Atlas wurde erst 2023 entdeckt
Tsuchinshan-Atlas wurde laut der Sternwarte Neumünster erst am 9. Januar 2023 entdeckt und erreichte am 27. September 2024 seine größte Annäherung an die Sonne. "Bisher war er in Deutschland nicht zu sehen", so die Sternwarte. Am 12. Oktober kam er bis auf etwa 70 Millionen Kilometer an die Erde heran - das entspricht knapp der halben Entfernung der Erde zur Sonne.