Brunsbüttel: Klima-Blockade an Erdgas-Pipeline beendet
Etwa 50 Klimaaktivisten haben am Dienstag bei Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) die Baustelle für eine Erdgas-Pipeline blockiert. Ihr Ziel: den Bau der Leitung verhindern. Am Nachmittag lösten sie die Aktion auf.
Die Mitglieder der Gruppe "Ende Gelände" haben ihre Blockade an einer Ergas-Pipeline am späten Dienstagnachmittag beendet. Das bestätigte die Sprecherin der Gruppe, Rita Tesch, NDR Schleswig-Holstein. Die Klimaaktivisten haben das Gelände demnach vollständig verlassen. Die Aktion, so Tesch, sei ein voller Erfolg gewesen.
Mitglieder der Gruppe hatten laut Polizei am Dienstagmorgen mehrere Bagger besetzt und Banner angebracht. Eine Polizeisprecherin sagte NDR Schleswig-Holstein vor Ende der Aktion, diese sei zwar nicht angemeldet gewesen, verlaufe aber friedlich. Die Polizei toleriere die Aktion, Streifenwagen seien vor Ort.
Netzbetreiber: Pipeline ist "von hoher nationaler Bedeutung"
Die Bauarbeiten an der Erdgas-Leitung mussten nach Angaben des Netzbetreibers Gasunie wegen der Aktion vorerst eingestellt werden. "Wir haben als Sofortmaßnahme die Arbeiten gestoppt", erklärte ein Sprecher. "Wir gehen aber davon aus, dass der eintägige Baustopp keine Auswirkungen auf den Zeitplan für den Bau haben wird." Die Leitung soll seinen Angaben zufolge bis Ende des Jahres fertig sein. Sie sei "von hoher nationaler Bedeutung", weil sie für die Versorgungssicherheit gebraucht werde, so der Gasunie-Sprecher.
Aktivistin: Gas wird durch klimaschädliches Fracking gewonnen
"Ende-Glände"-Sprecherin Tesch sagte NDR Schleswig-Holstein, die Gruppe wolle den Bau der Erdgas-Pipeline verhindern. Das Gas, das durch die Pipeline transportiert werde, werde unter anderem durch klimaschädliches Fracking gewonnen, so Tesch. Sie wies auf die Klimaerwärmung hin. "Doch statt endlich aus den fossilen Energien auszusteigen, will die deutsche Bundesregierung ihre Gasimporte noch steigern. Dafür werden im Jahr 2023 zusätzliche Terminals und Pipelines für Flüssiggas gebaut. Dreckige Konzerne wie Shell und RWE freuen sich."
Rauchfackeln und Absperrbänder auf der Baustelle
Die Aktivisten trugen bei ihrer Protestaktion weiße Overalls und zündeten Rauchfackeln. Das Bündnis "Ende Gelände" protestiert seit 2015 mit Blockadeaktionen gegen die Klimapolitik. Die Gruppe will nach eigenen Angaben den Ausstieg aus allen fossilen Energien und eine Vergesellschaftung von Energiekonzernen erreichen.