Eine Katze springt in einem Garten in ein Gebüsch. © picture alliance/dpa Foto: Julian Stratenschulte
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AUDIO: Petition will das Erschießen von Katzen verbieten (1 Min)

Katzen töten in SH: Verbot in Online-Petition gefordert

Stand: 28.11.2024 13:49 Uhr

Aktuell dürfen Jäger wildernde Katzen töten. Eine Petition will das verbieten und unter Strafe stellen. Der NABU und Landesjagdverband sagen aber, es sei notwendig, um die Biodiversität zu schützen.

Vor einer knappen Woche hat Sylvia Schumann auf der Webseite change.org eine Petition gestartet, die ein sofortiges Verbot des Erschießens von Katzen in Schleswig-Holstein fordert. Während sie in den ersten Tagen nur wenige Unterschriften erhielt, haben nach Angaben der Plattform an diesem Donnerstag (28.11.24) noch vor 12 Uhr mittags rund 30.000 Menschen die Petition unterzeichnet. Aktuell sieht das schleswig-holsteinische Landesjagdgesetz vor, dass Katzen als wildernd gelten und von Jägern getötet werden dürfen, wenn sie mehr als 200 Meter vom nächsten Haus entfernt sind. Das ist laut aktuellstem Landesjagdbericht im Zeitraum zwischen April 2023 und März 2024 insgesamt 2.580 Mal passiert.

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Emotionale Diskussionen in den Sozialen Netzwerken

Die Initiatorin Sylvia Schumann aus Hamburg sagt, dass "Katzen so wunderbare Tiere" seien, so einen "wunderbaren Charakter" haben. Dass Menschen die Tiere erschießen, "geht mir nicht in den Kopf." In der Kommentarspalte zur Petition finden sich viele ähnliche Aussagen. Aber auch dort sind Stimmen dabei, die das Töten von Katzen zum Schutz der Biodiversität verteidigen. In anderen Sozialen Netzwerken haben sich nach einem NDR Bericht in der vergangenen Woche emotionale, kontroverse Diskussionen entfacht.

NABU und LJV: Zu viele Katzen bedrohen die Biodiversität

Der Vogelexperte des NABU Deutschland und der schleswig-holsteinische Landesjagdverband (LJV) argumentieren, dass das Erschießen von streunenden Katzen notwendig sei, um bedrohte Vogelarten von der Roten Liste zu schützen. "Das können Bodenbrüter sein, seltene Singvögel, das Rebhuhn oder auch seltene Kleinsäuger", so René Hartwig vom LJV. Das Landwirtschaftsministerium sagt, dass es in Schleswig-Holstein aktuell rund 75.000 freilebende Katzen gebe. Zum Schutz der Biodiversität solle deshalb am aktuellen Landesjagdgesetz festgehalten werden.

Ist das Kastrieren von Katzen eine Alternative zum Töten?

Sylvia Schumann reagiert darauf mit Unverständnis. Das Land mache es sich zu leicht damit, die Tiere einfach zu töten. Stattdessen fordert sie, dass streunende Katzen gefangen und kastriert werden sollen. "Dann löst sich das Problem ja von alleine, wenn die Katzen sich nicht vermehren können. Dafür muss man sie ja nicht umbringen." Bereits jetzt arbeiten Land, Tierschutzverbände, Tierärzteschaft, Kommunen und der Landesjagdverband bei einer jährlichen Katzen-Kastrationsaktion zusammen. Herrenlose Katzen, die nicht in menschlicher Obhut leben, können dann eingefangen und von teilnehmenden Tierärzten kastriert werden. Das Projekt finanzieren die beteiligten Gruppen gemeinsam, zuletzt im Oktober. Scheinbar konnte die Gesamtzahl der freilebenden Katzen in Schleswig-Holstein so jedoch nicht ausreichend reduziert werden. Auf NDR-Anfrage hat das Landwirtschaftsministerium mitgeteilt, dass aktuell keine Gesetzesänderung geplant sei.

In anderen Bundesländern gibt es ein Verbot

Sylvia Schumann hofft, dass ihre Petition die Landesregierung zum Umdenken bewegt. "Für eine Petition sind Katzen genau die richtigen Tiere. Vor ein paar Jahren habe ich schon mal eine Petition gegen den Stierkampf in Spanien gestartet. Da war der Zuspruch viel geringer", erzählt sie. In anderen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gebe es bereits Verbote, Schleswig-Holstein soll ihrer Meinung nach nachziehen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 28.11.2024 | 12:00 Uhr

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