Grabungsfund am Duvenseer Moor: 10.500 Jahre altes Paddel-Bruchstück. © picture alliance/dpa | Markus Scholz Foto: Markus Scholz
Grabungsfund am Duvenseer Moor: 10.500 Jahre altes Paddel-Bruchstück. © picture alliance/dpa | Markus Scholz Foto: Markus Scholz
Grabungsfund am Duvenseer Moor: 10.500 Jahre altes Paddel-Bruchstück. © picture alliance/dpa | Markus Scholz Foto: Markus Scholz
AUDIO: Duvenseer Moor: 10.500 Jahre altes Paddelstück gefunden (1 Min)

10.500 Jahre altes Paddel im Duvenseer Moor entdeckt

Stand: 23.09.2024 12:04 Uhr

Archäologen sind im Duvenseer Moor bei Lüchow im Kreis Herzogtum Lauenburg auf ein bemerkenswertes Paddelbruchstück gestoßen. Es wird auf ein Alter von 10.500 Jahren geschätzt.

Im Duvenseer Moor (Kreis Herzogtum Lauenburg) haben Archäologen bei Grabungen ein etwa 10.500 Jahre altes Paddelstück entdeckt. Grabungsleiter Harald Lübke erklärte, dass das Stück zwar nicht so gut erhalten ist, aber eindeutig die typische Gestaltung aus dieser Zeit aufweist. Es lässt sich nahezu exakt auf ein altes Paddelblatt legen, das bereits vor 99 Jahren gefunden wurde.

Bedeutung des Fundes im historischen Kontext

Grabungsleiter Harald Lübke in einem Grabungsabschnitt am Duvenseer Moor. © picture alliance/dpa | Markus Scholz Foto: Markus Scholz
Grabungsleiter Harald Lübke in einem Grabungsabschnitt am Duvenseer Moor.

Das Paddelbruchstück wurde auf der Wiese des Landwirts Paul Petersen in der Nähe des ehemaligen Seeufers im Duvenseer Moor gefunden. Archäologe Lübke vermutet, dass das Bruchstück nicht beim Paddeln verloren ging, wie es beim Fund von 1925 der Fall war. Vielmehr könnte es im Laufe der Nutzung zerbrochen und dann an der Uferzone gelandet sein. Solche Funde sind von großer Bedeutung, da sie wichtige Belege für die frühe Mobilität auf Wasser darstellen. Vergleichbare Funde existieren nur an der Fundstelle Star Carr im Norden Englands.

Duvenseer Moor - Hotspot für archäologische Forschungen

Das Duvenseer Moor gilt seit langem als Hotspot für archäologische Forschungen. Seit rund 100 Jahren graben Wissenschaftler dort und haben mehr als 20 Fundstellen dokumentiert, darunter steinzeitliche Wohnplätze. Lübke hofft, eines Tages die Reste eines Bootes zu finden, um die Nutzung von Wasserfahrzeugen durch die Jäger und Sammler genauer zu erforschen. "Die Frage, ob diese Menschen einfache Einbäume oder komplexere Boote verwendeten, ist in der Archäologie noch offen", so Lübke. Ein solcher Fund könnte entscheidende Erkenntnisse liefern und wäre ein großer Gewinn für die Forschung.

 

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Nachrichten für Schleswig-Holstein | 23.09.2024 | 10:00 Uhr

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