Hilfe für Drogenkranke: Suchtzentrum in Lübeck eröffnet

Stand: 29.03.2023 18:49 Uhr

In Lübeck ist eine neue Begegnungsstätte für Suchtkranke eröffnet worden. Sie liegt in der Nähe der Altstadt unter der Marienbrücke. Der Neubau dient sowohl als Anlaufstelle als auch als geschützter Raum.

von Hauke von Hallern

Die Arbeiterwohlfahrt betreut aktuell 527 Suchtkranke in der Hansestadt. Die neue Einrichtung soll ihnen einen Ort für sozialen Austausch, Beratung und Hilfe bieten. Das Gebäude liegt zentral zur Stadt und zum Bahnhof. "Wir möchten ein Gesundheitsprojekt installieren, dafür haben wir den Untersuchungsraum. Wir möchten Kunstprojekte machen, kleine Ausstellungen. Wir möchten auch kleine Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten", erklärt Karin Mechnich, Leiterin des AWO Fachzentrums für Suchtfragen. All das seien Ideen, die von den Betroffenen gekommen seien. Es gehe darum, dass die Menschen gerne herkommen, und dass sie das finden, was sie wirklich brauchen.

Stadt will sich Problem stellen

Auch Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) war bei der Eröffnung dabei und hebt die Vorteile des Suchtzentrums hervor. "Der Raum soll Drogensüchtigen Schutz bieten und Diskussionen über Drogentreffs in der Öffentlichkeit reduzieren." Sucht gehöre nun mal zu unserer Gesellschaft dazu, meint Lindenau. Diesem Problem wolle man als Stadt nicht aus dem Weg gehen.

Nach Auflösung des Drogentreffs am Krähenteich 2020 hatte sich eine neue Szene um den ZOB gebildet. Jetzt finden die Menschen Platz im neuen Gebäude unter der Marienbrücke. Heute nimmt das Suchtzentrum seinen Betrieb auf.

Weitere Informationen
Ein Kind sitzt vor einem Laptop und einem Handy und schreibt auf der Tastatur. © photocase Foto: 2Design

Was tun, wenn mein Kind abhängig von Social Media ist?

Suchtexperte Manfred Patzer-Bönig gibt Antworten und Tipps für Eltern und erklärt, warum Bestrafung keine Lösung ist. mehr

Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 29.03.2023 | 19:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Lübeck

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Eine Schwarzweiß-Aufnahme von mehreren Personen die in einer Reihe stehen © NDR Foto: NDR Screenshot

Rendsburgs Ruf in Gefahr: Treffen der Waffen-SS-Traditionalisten

Jedes Jahr trafen sich in den 1950er- und 60er-Jahren ehemalige Angehörige der Waffen-SS in Rendsburg - bis die Proteste zu groß wurden. mehr

Videos