Hilfe für Drogenkranke: Suchtzentrum in Lübeck eröffnet
In Lübeck ist eine neue Begegnungsstätte für Suchtkranke eröffnet worden. Sie liegt in der Nähe der Altstadt unter der Marienbrücke. Der Neubau dient sowohl als Anlaufstelle als auch als geschützter Raum.
Die Arbeiterwohlfahrt betreut aktuell 527 Suchtkranke in der Hansestadt. Die neue Einrichtung soll ihnen einen Ort für sozialen Austausch, Beratung und Hilfe bieten. Das Gebäude liegt zentral zur Stadt und zum Bahnhof. "Wir möchten ein Gesundheitsprojekt installieren, dafür haben wir den Untersuchungsraum. Wir möchten Kunstprojekte machen, kleine Ausstellungen. Wir möchten auch kleine Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten", erklärt Karin Mechnich, Leiterin des AWO Fachzentrums für Suchtfragen. All das seien Ideen, die von den Betroffenen gekommen seien. Es gehe darum, dass die Menschen gerne herkommen, und dass sie das finden, was sie wirklich brauchen.
Stadt will sich Problem stellen
Auch Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) war bei der Eröffnung dabei und hebt die Vorteile des Suchtzentrums hervor. "Der Raum soll Drogensüchtigen Schutz bieten und Diskussionen über Drogentreffs in der Öffentlichkeit reduzieren." Sucht gehöre nun mal zu unserer Gesellschaft dazu, meint Lindenau. Diesem Problem wolle man als Stadt nicht aus dem Weg gehen.
Nach Auflösung des Drogentreffs am Krähenteich 2020 hatte sich eine neue Szene um den ZOB gebildet. Jetzt finden die Menschen Platz im neuen Gebäude unter der Marienbrücke. Heute nimmt das Suchtzentrum seinen Betrieb auf.