Herbstbeginn und Zeitumstellung: Risiko für Wildunfälle steigt
Die Tage werden wieder kürzer und die Gefahr von Wildunfällen steigt. Davor warnt zurzeit der Landesjagdverband Schleswig-Holstein. Im letzten Jahr wurden im Land 14.000 Unfälle registriert.
Ein Wildschwein kreuzt plötzlich die Fahrbahn - Ausweichen unmöglich. Erst am Freitag ist ein Mann in Lübeck-Travemünde mit seinem Wagen von der Straße abgekommen. Der Wagen hat sich überschlagen und der Fahrer musste anschließend schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei geht von Wildwechsel als Grund für den Unfall aus.
Im Herbst - und nicht zuletzt auch wegen der Zeitumstellung - fällt der Berufsverkehr morgens und abends in die Dämmerung. Das ist genau die Zeit, zu der die Tiere vermehrt unterwegs sind. Darüber hinaus sind Wildschweine und Damhirsche zurzeit besonders aktiv, sagt der Landesjagdverband Schleswig-Holstein. Wildschweine suchen nach Nahrung - Damwild nach Weibchen, erklärt René Hartwig vom Verband. Denn auch die Brunftzeit hat begonnen.
14.000 Wildunfälle in SH im letzten Jahr
Im vergangenen Jagdjahr ereigneten sich nach Angaben des Landesjagdverbandes etwa 14.000 registrierte Wildunfälle in Schleswig-Holstein. Weil bei weitem nicht sämtliche Wildunfälle gemeldet werden, geht der Verband von einer hohen Dunkelziffer aus. Er rät, gerade auf Landstraßen und in Waldgebieten besonders vorsichtig zu fahren. Wem ein Tier auf der Straße begegnet, der sollte langsam abbremsen und abblenden. Denn Tiere, die angeleuchtet werden, bleiben laut Jagdverband meist stehen.