Heimatschutz in SH: 1.560 unbesetzte Dienstposten
Die Heimatschützer sollen im Kriegs- oder Krisenfall den anderen Einheiten der Bundeswehr den Rücken frei halten. Doch es gibt viel zu wenige von ihnen. Nur 240 Dienstposten sind besetzt - von 1.800.
Während andere Schleswig-Holsteiner ausschlafen oder mit ihren Kindern frühstücken, üben sie schießen: 50 Freiwillige der Heimatschutzkompanie Schleswig-Holstein stehen an diesem Wochenende auf einem Gelände in Alt-Duvenstedt (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Sie hören Stabsfeldwebel Cindy zu, die erklärt, was bei den Standard-Waffen der Bundeswehr G36 und P8 zu beachten ist.
Nur 240 Dienstposten besetzt
Es sind nicht viele, die sich für den freiwilligen Dienst melden, auch wenn es seit dem russischen Angriff auf die Ukraine mehr geworden sind. Nach Angaben des Landeskommandos stehen für Reservisten 1.800 Dienstposten in Schleswig-Holstein zur Verfügung, nur 240 sind aber besetzt. Zudem ist es schwierig, Reservisten für Übungen freistellen zu lassen, denn Firmen sind dazu nicht verpflichtet, erklärt Stabsfeldwebel Cindy. "Die Freiwilligen müssen bereit sein, ihre freie Zeit dafür zu opfern. Denn es ist leider so, dass die meisten Arbeitgeber die Leute nicht freistellen, sondern man Urlaub einreichen muss. Man muss abwägen: Nehme ich den für die Familie oder opfere ich das und mach hier meinen Dienst."
Reservisten sollen reguläre Truppe entlasten
Cindy und ihre Kollegen haben gedient, bevor sie Reservisten wurden. Mittlerweile können aber auch die, die noch nichts mit der Bundeswehr zu tun hatten dem Heimatschutz beitreten. Im Kriegs- oder Krisenfall sorgen die Heimatschutzkompanien für die Sicherheit kritischer Infrastruktur. Das sind zum Beispiel militärische Anlagen, LNG-Schiffe oder auch die Rader Hochbrücke. So soll die reguläre Truppe entlastet werden.