Grüner Pfeil - in Schleswig-Holstein kaum noch zu finden
Bei Rot über die Ampel? Kein Problem, wenn ein grüner Pfeil das Rechtsabbiegen erlaubt. Nach einem anfänglichen Boom in den 1990ern werden viele grüne Pfeile in Schleswig-Holstein aber jetzt wieder abmontiert.
Die Regel für einen schnelleren Verkehrsfluss hatte der Bund nach einer Übergangszeit 1994 aus der DDR übernommen - das Verkehrszeichen, das im Amtsdeutsch "Grünpfeil" heißt. In Flensburg sank die Zahl dieser grünen Pfeile in nur einem Jahr nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein von 40 auf vier, in Lübeck über einen längeren Zeitraum von zwölf auf drei, Kiel hat noch zwölf, aber auch mit abnehmender Tendenz.
Schleswig-Holsteins ADAC-Sprecher Rainer Pregla kritisiert, dass Autofahrer dadurch wieder länger an den Ampeln warten müssen: "In der Vergangenheit hat sich diese so genannte Grünpfeilregelung durchaus bewährt, weil es in Zeiten geringerer Verkehrsnachfrage die Wartezeiten für Rechtsabbieger deutlich verkürzt hat. Und da müssten die Verwaltungen und die Verkehrsbehörden schon mal erläutern, warum sie das so massiv gerade tun."
Brenzlige Situationen: der grüne Pfeil hat auch Nachteile
Alle Verwaltungen berichten übereinstimmend: Unfälle seien keine bekannt, aber gefährliche Situationen. Oft hätten Autofahrer die Vorfahrt missachtet und Fußgänger gefährdet. Wo besonders viele Fußgänger unterwegs sind, hätten die grünen Pfeile laut ADAC aber ohnehin nicht montiert werden dürfen. Die Regel besagt, dass Autofahrer bei einem grünen Pfeil wie bei einem Stoppschild warten müssen, bis sie abbiegen dürfen.