Große Straßenbauprojekte in SH: So geht es 2025 weiter
Zum Jahreswechsel blickt die Projektgesellschaft DEGES auf die großen Straßenbauprojekte im Land: An der Fehmarnbelt-Querung und der Rader Hochbrücke wird 2025 gebaut, an der A20 weiter geplant.
Die Fehmarnbelt-Querung soll zukünftig Deutschland und Dänemark verbinden. Auf Fehmarn (Kreis Ostholstein) ist zu sehen, dass an der künftig vierspurigen B207 gebaut wird, so die Projektgesellschaft DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs-und -bau GmbH). Leitungen wurden im Boden verlegt, eine erste Brücke steht schon fast. Auch auf dem Festland geht es jetzt los: Rodungsarbeiten und Kabelverlegungen stehen an. Anschließend sollen die ersten Bauwerke entstehen, bis dahin dauert es laut DEGES aber noch. Die B207 wird zwischen Heiligenhafen-Ost und Puttgarden auf insgesamt 21,4 Kilometern Länge ausgebaut.
Fehmarnbelt: Tunnelelemente kommen in die Ostsee
Dort, wo heute noch Fähren zwischen Fehmarn und der dänischen Insel Lolland fahren, soll zukünftig ein Tunnel den Fehmarnbelt unterqueren. In diesem Jahr sollen die ersten Tunnelelemente in die Ostsee abgesenkt werden, so das zuständige Unternehmen Femern A/S. Das arbeitet zudem an beiden Tunnelportalen. Der 18 Kilometer lange Tunnel soll 2029 fertig sein.
Rader Hochbrücke wächst weiter über Nord-Ostsee-Kanal
Über der Erde wird an der Rader Hochbrücke im Verlauf der A7 bei Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde) gearbeitet. Die Stahlkonstruktion, welche die neue Brücke tragen soll, wächst Stück für Stück über den Nord-Ostsee-Kanal. Rund ein Drittel der Konstruktion ist bereits fertig, so die DEGES. Die neue Hochbrücke wird direkt neben der bisherigen Brücke gebaut. Auf der soll im Frühjahr die Fahrbahn in Richtung Flensburg gesperrt werden. Der Verkehr wird dann auf die andere Brückenhälfte verlegt.
Beschlüsse für A20 bei Bad Segeberg und Glückstadt erwartet
Bei der künftigen "Küstenautobahn" A20 gehen die Planungen laut der DEGES in zwei Abschnitten voran. Bei Bad Segeberg (Kreis Segeberg) wird derzeit der Boden erkundet - dort, wo später die Travebrücke stehen soll. Die DEGES erwartet für den 9,9 Kilometer langen Abschnitt zwischen Wittenborn und Weede nach eigenen Angaben "zeitnah" den Planfeststellungsbeschluss. Der wird auch beim Abschnitt der A20 zwischen der A23 und der B431 bei Glückstadt (Kreis Steinburg) erwartet.
Voruntersuchungen für A23 bei Tornesch, Diskussionen um A21 bei Kiel
Noch nicht ganz so weit sind die Planungen bei der A23 zwischen der Anschlussstelle Tornesch (Kreis Pinneberg) und dem Autobahndreieck Hamburg-Nordwest. Die Voruntersuchungen sollen laut DEGES in zwei von drei Abschnitten im ersten Quartal 2025 beendet werden. Die A23 soll in dem Bereich auf sechs Spuren ausgebaut werden.
Diskussionen gibt es weiter um den Ausbau der A21 im Kieler Süden: Ein DEGES-Gutachten empfiehlt, die bisherige B404 in dem Bereich auf 2,2 Kilometern Länge zur A21 auszubauen. Die Kieler Ratsversammlung lehnt das ab. Die DEGES rechnet daher nach eigenen Angaben frühestens 2029 mit einem möglichen Baubeginn.
Finanzierung für Landes- und Bundesstraßen noch offen
Bei den Landes- und Bundesstraßen ist derzeit ebenfalls noch unklar, welche neuen Projekte im Jahr 2025 umgesetzt werden sollen. Nach Angaben des Verkehrsministeriums laufen derzeit noch Ausschreibungen, zudem sind die Haushaltspläne auf Bundes- und Landesebene noch nicht beschlossen. Das Ministerium rechnet mit Klarheit im Februar.