Glücksbringer nach Sturm: 19 Jahre alte Flaschenpost gefunden
Mitten im Sturm spielt sich in Waabs-Karlsminde an der Ostseeküste von Schleswig-Holstein eine schöne Geschichte ab. Ein Paar findet eine alte Flaschenpost - und die bringt ganz offensichtlich Glück.
Nach der schweren Sturmflut fahren Maria und Dirk Capdepon zu ihrem völlig überfluteten Campingplatz nach Karlsminde im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Sie sind geschockt: "Was man dort sieht, kann man nicht in Worte fassen. Zerstörung pur." Ihr eigener Campingwagen bleibt in all dem Chaos tatsächlich unversehrt. Das Paar findet zeitgleich zufällig eine Flaschenpost, die irgendwie angespült worden sein muss.
Post von Michel Sturm - der Name ist Programm
In der Plastikflasche liegt ein gut erhaltener Zettel, geschrieben von Kinderhand. Der Absender ist der damals neunjährige Junge Michel Sturm. Auf dem Zettel steht die Nachricht: "Wer diese Flaschenpost bekommt, dem wünsche ich viel Glück." Dirk und Maria können es fast nicht glauben, dass der Junge auch noch diesen passenden Nachnamen hat: "Der Nachname des Absenders ist vielleicht kein Zufall und hat uns Glück gebracht."
Überraschende Nachricht auf dem Anrufbeantworter
Die zwei rufen die Telefonnummer auf dem Zettel an. Niemand geht ran - die Anrufer hinterlassen eine Nachricht. Michel Sturm selbst besucht an diesem Tag seine Eltern in Kiel-Schilksee. Als die drei ins Haus kommen, hören sie die Nachricht ab - und sind einigermaßen sprachlos: 19 Jahre nach dem Versenden der Flaschenpost hat sie tatsächlich jemand gefunden. Michel ist jetzt 28 Jahre alt.
"Wir haben dann die Nummer von Maria und Dirk angerufen und ein nettes Gespräch gehabt", erzählt Michel bei NDR 1 Welle Nord. Nummern werden ausgetauscht. "Sie haben ein paar Bilder geschickt über Whats App, wie das da vor Ort aussah. Und scheinbar hatten sie ja wirklich Glück - ihr Wohnwagen war ja nicht unter Wasser."
Tagebuch-Eintrag zur Flaschenpost
Der Vater von Michel hatte übrigens immer Tagebuch geführt und kann jetzt nachlesen, an welchem Tag genau die Flasche in die Ostsee geworfen wurde. "Wir haben das von der Mole zwischen Schilksee und Strande losgeschickt, nach dem Schwimmtraining zusammen mit meinem Bruder", berichtet Michel Sturm. Ein Treffen mit den Findern ist schon geplant: "Wir haben besprochen: Wenn die beiden mal in Kiel oder Schilksee sind, dann wollen wir uns mal treffen und 'ne Runde schnacken."