Gartenarbeit im Frühling: Wohin mit dem Grünabfall?

Stand: 06.04.2024 12:41 Uhr

Es ist Frühling in Schleswig-Holstein und da kümmern sich viele wieder um den Garten. Nur wohin mit den Abfällen aus dem Garten? Wir geben ihnen einen Überblick, wie und wo Sie Ihren Grünschnitt am besten entsorgen und wo sie kostenlosen Kompost bekommen.

von Joscha Krone

Rasenschnitt, Unkraut, Wurzeln, Laub, oder Baum- und Strauchschnitt: Im eigenen Garten fallen gerade zur Frühlingszeit immer wieder größere Mengen an Grünabfällen an - das alles zu entsorgen, kann zur Herausforderung werden. Die Abfallunternehmen im Land bitten darum, Gartenabfälle nicht in die Tonnen oder Behälter für Restabfälle zu werfen. Gartenabfälle gehören stattdessen in die Biotonne, auf den heimischen Kompost oder auf die Grünabfallsammelplätze.

Biotonne oder Bioabfallsack?

Gartenabfälle lassen sich ideal über die Biotonne entsorgen. Wenn die Tonne jedoch voll oder überfüllt ist, holt sie keine Müllabfuhr mehr ab. Die Abfallbetriebe im Land raten dazu, überschüssige Gartenabfälle an einem geschützten Ort zu lagern und immer etwas in die Tonne zu füllen, wenn dort wieder Platz ist. 

Wenn es gar nicht mehr geht, die Biotonne nicht mehr ausreicht und man nicht mehr auf die nächste Abfuhr warten kann, ist ein amtlicher Bioabfallsack vielleicht die Lösung. Der Sack aus dreilagigem Kraftpapier kann bei der nächsten Abfuhr einfach neben die Biotonne gestellt werden. Bioabfallsäcke erhält man unter anderem bei den Entsorgungsbetrieben selbst, bei Wertstoffhöfen oder in Supermärkten, Drogerien oder Tankstellen. Das Füllgewicht des Sackes sollte 15 Kilogramm nicht überschreiten. Laut Abfallbetrieben gehören in den Sack keine Steine, Erde oder Blumentöpfe hinein, da der Sack und sein Inhalt in den meisten Fällen kompostiert werden.

Kostenfreier Kompost in Ostholstein

Unkraut mit Saatstand liegt auf einem Kompost-Sieb © NDR Foto: Udo Tanske
Wer Gartenabfälle kompostiert, kann den später wiederverwenden.

Wenn man richtig entsorgt und den Abfall ordentlich trennt, ist das gut für die Umwelt. Gerade Gartenabfälle können so hochwertig zu Humus verwertet werden, der wiederum die Bodenqualität verbessert. Im Kreis Ostholstein werden Bürgerinnen und Bürger noch bis Anfang Mai belohnt, wenn sie für ihre Gartenabfälle die Biotonne nutzen. Die Recyclinghöfe des Zweckverbandes Ostholstein (ZVO) in Bad Schwartau, Neuratjensdorf und Neustadt in Holstein bieten noch bis zum 4. Mai kostenlosen Kompost an.

Für diese Aktion kooperieren der ZVO und die Entsorgungsbetriebe Lübeck. Der Hintergrund: Die Entsorgungsbetriebe Lübeck behandeln einen großen Teil des Bioabfalls, der in Ostholstein gesammelt wird. Der ZVO bekommt im Gegenzug Kompost, den er an die Bürgerinnen und Bürgern weitergeben kann - im Aktionszeitraum kostenfrei. Die Abgabe des Komposts erfolgt laut ZVO in haushaltsüblichen Mengen. Jeder Haushalt erhält demnach maximal einen Kubikmeter. Die Aktion soll die Attraktivität der Biotonne steigern und zur richtigen Abfalltrennung motivieren. Ähnliche Aktionen gab es in den vergangenen Jahren unter anderem in Neumünster, im Kreis Rendsburg-Eckernförde oder in Südholstein im Kreis Stormarn.

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Grünabfallsammelplätze, Recyclinghöfe oder selbst kompostieren

Die Kreise und kreisfreien Städte sind für die Entsorgung von Gartenabfällen aus privaten Haushalten zuständig. Wenn der öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger keine Biotonne anbietet, kann der Grünschnitt zu Grünabfallsammelplätzen gebracht werden. Alternativ kann man den Abfall auch bei Recyclinghöfen oder Containerdiensten abgeben. Das Land weist darauf hin, dass teilweise auch die Nutzung einer Biotonne von privaten Anbietern möglich sei, die Grünabfall gewerblich oder gemeinnützig sammeln.

Auch die Grünabfälle im eigenen Garten selbst zu kompostieren ist möglich. Wenn man nachweisen kann, dass man selbst kompostiert, kann man im Einzelfall auch von der sogenannten Anschlusspflicht an die Biotonne befreit werden. Genau wie bei der Abfallentsorgung insgesamt, gibt es auch für die Entsorgung von Gartenabfällen durch die Landkreise und kreisfreien Städte keine landesweit einheitliche Gebührenregelung. Angebote gibt es zum Beispiel auch von den Schleswiger Werkstätten.

Bis Mai: Grünabfall-Sammelaktion in Kiel

In Kiel sammeln die Abfallwirtschaftsbetriebe (ABK) im Frühjahr und Herbst den Grünabfall direkt in den Stadtteilen. Bis zum 18. Mai sind die Mitarbeitenden mit drei Abfallfahrzeugen unterwegs und halten jeden Sonnabend von 8 bis 12 Uhr in jeweils drei Stadtteilen. Die genauen Termine und eine Übersicht, welche Stadtteile an welchem Tag angefahren werden, ist auf der Website der ABK zu finden. Die Abgabe von Gartenabfall bis zu einer Menge von maximal einem Kubikmeter ist laut ABK demnach kostenlos. Davon ausgenommen sind Baumstubben und Dickholz mit einem Durchmesser von mehr als 20 Zentimetern. Bis zu einem Kubikmeter Grünschnitt kann an den Aktionssamstagen auch im Wertstoffzentrum Kiel-Wellsee kostenfrei abgegeben werden.

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Auch Gartenbesitzer in Lübeck können im Frühling und Herbst eine sogenannte Baum- und Strauchabfuhr beantragen. Für dieses Jahr ist die Möglichkeit im Frühjahr schon abgelaufen - dort wurde der Grünabfall Anfang März schon von den Entsorgungsbetrieben Lübeck kostenlos abgeholt. Erst ab Mitte Oktober kann man sich wieder für eine Herbst-Abholung vom 4.11. bis 15.11. anmelden. Die Termine und Anmeldedaten dazu finden sich auf der Website der Entsorgungsbetriebe Lübeck. Die Abholung ist laut Entsorgungsbetriebe auf eine Menge von bis zu drei Kubikmetern je Abholzeitraum beschränkt und gilt nur für Baum- und Strauchschnitt, nicht für andere Gartenabfälle.

Lübeck: Wertstoffhöfe testen kostenlose Abgabe von Strauchschnitt

Neu für Lübeckerinnen und Lübecker ist, dass sie seit diesem Jahr reinen Baum- und Strauchschnitt bis zu einer Menge von drei Kubikmetern kostenlos auf den drei Wertstoffhöfen Mitte, Herrenwyk und Niemark entsorgen können. Diese Regelung gilt nur für Grundstücke, die an die öffentliche Abfallentsorgung der Hansestadt Lübeck angeschlossen sind, so die Entsorgungsbetriebe Lübeck. Gewerbliche Anlieferungen an Baum- und Strauchschnitt sind weiterhin kostenpflichtig, genauso wie die Entsorgung von Laub, Vertikutierresten und Rasenschnitt.

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Schleswig-Holstein Magazin | 06.04.2024 | 19:30 Uhr

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