Ferientipps für Kiel, Rendsburg-Eckernförde, Plön und die Probstei

Stand: 25.07.2024 05:00 Uhr

Gemeinsame Ausflüge in den Sommerferien können ganz schön teuer werden. Schließlich wollen sechs lange Wochen mit Unternehmungen gefüllt werden. Hier kommen Tipps, die das Portmonee garantiert nicht strapazieren.

von Karen Jahn

Kiel hat viel zu bieten, jede Menge Kultur und sogar eigene Ostseestrände. Nicht alles ist kostenlos, manches geht richtig ins Geld. Die gute Nachricht: Auch mit schmalem Budget kann man in der Landeshauptstadt schöne Sachen machen. Gar kein Geld kostet zum Beispiel die Überfahrt mit der kleinen Kanalfähre "Adler I". Das kleine Schiff, von den Kielerinnen und Kielern auch liebevoll "Schuhkarton" genannt, tuckert täglich von frühmorgens bis etwa 22 Uhr alle 15 bis 20 Minuten gemächlich von Kiel-Wik über den Nord-Ostsee-Kanal rüber nach Holtenau und zurück. Auch Fahrräder dürfen kostenlos mit an Bord.

Schlendern am Tiessenkai und Sprung in die kühle Förde

Der Thiessenkai in Kiel. © Landeshauptstadt Kiel Foto: Wolfgang Okon
Schlendern am Tiessenkai bietet tolle Aussichten auf die Förde und den Kanal.

Während der kurzen Überfahrt hat man einen tollen Blick auf das Treiben an den Holtenauer Schleusen. In Kiel-Holtenau angelandet geht es in Richtung Tiessenkai. Die kleine maritime Meile versprüht mit ihren Kontorhäusern, dem stattlichen ehemaligen Kanalpackhaus sowie dem historischen Leuchtturm nostalgisches Hafenflair mit Weitblick über Kanal und Kieler Förde. Mit etwas Glück kann man historische Segelschiffe am Kai bewundern, die dort häufig festmachen. Am Tiessenkai gibt es eine gastronomische Auswahl, man bekommt Snacks vom Fischbrötchen bis zum Eis. Auf der Wiese oder direkt am Kai kann man aber auch gut picknicken. Wem es nach Abkühlung an warmen Sommertagen gelüstet, geht an der Wasserkante noch ein Stück weiter in Richtung Seebadeanstalt Holtenau. Auch der Sprung ins kühle Ostseewasser ist hier kostenlos - geöffnet ist während der Sommerferien täglich von 11 bis 19 Uhr.

Probsteier Korntage: Abgefahrene Strohfiguren per Rad erkunden

Eine Couch aus Stoh © Tourismusverband Probstei
Skulpturen aus Stroh, zum Beispiel diese Couch, gibt es überall in der Probstei zu entdecken.

Wer gerne mit dem Drahtesel unterwegs ist, kann sich während einer Tour die kunstvollen Strohfiguren in der Probstei (Kreis Plön) angucken. Von Szenen aus dem Dschungelbuch bis zum begehbaren Hubschrauber aus Stroh: In insgesamt 19 Gemeinden, darunter Schönberg, Laboe, Barsbek und Probsteierhagen stehen die von den Dorfbewohnern selbst gefertigten Skulpturen im öffentlichen Raum. Wer sich alle angeguckt und sich jeweils einen Stempel abgeholt hat, kann sogar noch etwas gewinnen. Eröffnet werden die Korntage in diesem Jahr am 27. Juli auf dem Dorfanger in der Gemeinde Barsbek mit einem großen Fest.

Lustwandeln rund ums Plöner Schloss

Auf den Spuren längst vergangener Jahrhunderte spaziert man am Plöner Schloss direkt am See. Es geht vorbei an restaurierten Bauten verschiedener Epochen, durch schattige Alleen und einen weitläufigen Park. Hoch oben über alldem thront das weiße Schloss, Wahrzeichen der Stadt und einstige Sommerresidenz von Christian VIII. von Dänemark.

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Luftbild des Schlosses in Plön und von Teilen der Stadt © imago/xim.gs

Plön: Idyllische Kleinstadt am großen See

Das Schloss ist das Wahrzeichen der Stadt in der Holsteinischen Schweiz. Der Plöner See bietet schöne Naturerlebnisse. mehr

Wer mehr über die wechselvolle Geschichte erfahren möchte, kann sich auf der Homepage der Touristikagentur Holsteinische Schweiz einen kostenlosen Audioguide aufs Smartphone laden. Gartenliebhaberinnen und -liebhaber sollten sich keinesfalls einen Besuch der Alten Schlossgärtnerei entgehen lassen. Im naturnahen Nutzgarten, der zwischen Schloss und Prinzenhaus liegt, wachsen unter anderem Obst, Gemüse, Kräuter und Wildkräuter. Im angeschlossenen Café bekommt man inmitten dieser blühenden und duftenden Vielfalt auch einen Kaffee oder ein kühles Getränk.

Schiffsbegrüßungsanlage Rendsburg und Kanalüberquerung mal anders

Zu Fuß den Nord-Ostsee-Kanal "unterwandern", das geht in Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Hinunter geht es auf der imposanten Rolltreppe oder im Fahrstuhl, bevor man sich in bis zu 27 Metern unter dem Wasserspiegel zum anderen Ufer aufmacht. An heißen Sommertagen ist es im Tunnel übrigens herrlich kühl.

Wer nach rund 260 Metern auf der anderen Seite angekommen ist, macht sich mit dem Kanal zur rechten Hand auf in Richtung Kreishafen. Nach gut 20 Minuten erreicht man die Schiffsbegrüßungsanlage. Dort werden die vorbeifahrenden Pötte vom Schiffsbegrüßer mit der jeweils passenden Nationalhymne und dem Dippen der Flagge begrüßt. Für die Zuschauer an Land gibt es obendrein Infos zu den jeweiligen Schiffen.

Zurück auf die andere Kanalseite geht es dann nicht unter, sondern über dem Wasser. Neben der Schiffsbegrüßungsanlage steht die Eisenbahnhochbrücke. Unter ihr gleitet man in drei Metern Höhe mit der Schwebefähre kostenlos über den Kanal und genießt dabei einen tollen Blick von oben. Die Schwebefähre fährt im Sommer von frühmorgens bis 23 Uhr alle 15 Minuten.

Deutsches Schallplattenmuseum in Nortorf

Plattensammlung bestehend aus 180.000 bis 200.000 Scheiben steht im Deutschen Schallplattenmuseums in Nortorf. © Lutz Bertram / Deutsches Schallplattenmuseum Foto: Lutz Bertram
200.000 Platten von Schelllack bis Vinyl präsentiert das Deutsche Schallplattenmuseum in Nortorf.

Dort, wo bis 1987 rund 850 Millionen Schellack- und später Vinylplatten gepresst wurden, dreht sich auch heute noch alles um die gute alte Langspielplatte. Auf dem ehemaligen Teldac-Gelände in Nortorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) sind etwa 200.000 Schallplatten ausgestellt, darunter echte Raritäten und Sammlerschätze. Mit zur Sammlung gehören auch Schenkungen aus alten NDR Archiven. Die Besucherinnen und Besucher können von der Jukebox über das Grammophon bis zum mobilen Plattenspieler viele Abspielgeräte aus den verschiedenen Jahrzehnten sowie die originalen zentnerschweren Pressmaschinen angucken. Das Deutsche Schallplattenmuseum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen vier Euro Eintritt. Jugendliche zwei Euro. Kinder bis zwölf Jahre haben freien Eintritt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 25.07.2024 | 08:30 Uhr

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