FSG-Nobiskrug: 600 Werft-Mitarbeiter warten weiter auf Lohn

Stand: 02.10.2023 16:28 Uhr

Die 600 Mitarbeiter der FSG-Nobiskrug GmbH in Flensburg und Rendsburg haben ihren Lohn für den September bisher immer noch nicht nicht erhalten. Das bestätigte Michael Schmidt von der IG Metall NDR Schleswig-Holstein.

Nach Angaben der IG Metall hätte das Geld schon seit Tagen auf den Konten sein müssen. Noch am Freitag hatte sich die Geschäftsführung zu Wort gemeldet. Ein Sprecher der FSG erklärte auf Anfrage: "Die Löhne und Gehälter werden selbstverständlich gezahlt." Auf die erneute Anfrage am Montag gab es keine neuen Angaben.

Die Gewerkschaften fordern Werft-Chef Lars Windhorst auf zu zahlen. Ein Sprecher der Gewerkschaft sagte, er habe Sorge, dass die dringend benötigten Fachkräfte sonst kündigen und die Werften verlassen. Investor Lars Windhorst ist bisher offenbar weder für den Betriebsrat noch für die Gewerkschaft IG Metall erreichbar. Windhorst hatte in der Vergangenheit mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Zuletzt verkaufte er im Frühjahr seine Millionen-Anteile am damaligen Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Es gibt aktuell Berichte über Zahlungsschwierigkeiten der Tennor Holding.

Probleme schon seit Monaten

Bereits vor gut einem Monat waren Teile der Krankenversicherungsbeiträge verspätet gezahlt worden. Bernd Klemme, Betriebsratsmitglied bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, betont, dass die Probleme kein Einzelfall sind: "Die Stimmung ist schlecht. Wir kämpfen jeden Monat - seit einem Jahr geht das jetzt schon bald. Wir verstehen einfach das Geschäftsmodell unseres Gesellschafters nicht, was dahintersteckt, wie diese Werften hier geführt werden. Jeden Monat wird dasselbe Spiel gespielt - wir verstehen es einfach nicht."

IG Metall: Werft könnte Beitrag zur Energiewende leisten

Erst im Dezember hatte das Bundeswirtschaftsministerium die Zusage über eine Förderung von 62 Millionen Euro für den Bau von drei LNG-Bunker-Schiffen in Aussicht gestellt. Michael Schmidt von der IG Metall sagte dazu: "Wir haben ja oft hier mit Robert Habeck gestanden, dass die Werft einen Beitrag zur Energiewende leisten kann - davon bin ich auch überzeugt. Nur ich weiß, dass durch das Verhalten des Gesellschafters und der Geschäftsführers mittlerweile Leute auf dem Sprung sind und den Betrieb verlassen wollen." Seine größte Sorge sei, dass solche Projekte nicht umgesetzt werden könnten.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 02.10.2023 | 17:00 Uhr

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