Experten sprechen über Schutz für maritime Infrastruktur
In der Kieler Ostseehalle haben am Dienstagabend Experten von Polizei, Bundespolizei, Marine und Politik über den Schutz maritimer Infrastruktur in Nord- und Ostsee diskutiert. Laut dem Marinebund, der zu der Veranstaltung eingeladen hatte, muss dringend etwas zum Schutz der maritimen Infrastruktur getan werden. Seekabel, Pipelines oder Offshore-Windparks bieten Angriffsfläche, laut Marine-Experten wächst zudem die Spionagetätigkeit Russlands.
Marinekommando: Mehr Präsenz zeigen und schnell reagieren
In einem Punkt waren sich die Teilnehmenden am Dienstag einige: Betreiber, Polizei und das Militär aller westlichen Anrainerstaaten von Nord- und Ostsee müssten schneller noch enger zusammenarbeiten. "Machen müssen das die Anrainer in der Ostsee: Alle Staaten, die ein vitales Interesse daran haben, dass diese Anlagen geschützt sind", sagte Marco Thiele vom Bundeswehrverband NDR Schleswig-Holstein. Laut Flotillenadmiral Christian Meyer vom Marinekommando brauche es zunächst ein Lagebild. "Wirklich auch alle Quellen, die wir heute schon zur Verfügung haben, zusammenzuführen", sagte er. "Das wird uns Frühwarnung geben." Außerdem sei es wichtig, Präsenz zu zeigen. "Wir müssen einfach im Seegebiet stehen und genau gucken was passiert. Und tatsächlich dann, wenn etwas passiert, schnell reagieren können, also Taucher ins Wasser zu schicken, Drohnen, ins Wasser zu schicken", so Meyer.
Mehr spontane Kontrollen von Schiffen
Auch Bundes- und Wasserschutzpolizei sehen mehr Aufgaben auf sich zukommen. Man müsse unter anderem noch mehr spontane Kontrollen, auch größerer Schiffe, durchführen, schlug beispielsweise der Leiter der Wasserschutzpolizei Schleswig-Holstein, Marco Kosminski vor. Allgemein gelte: Man sei vorbereitet auf Angriffe, doch müsse jetzt eine bessere Vernetzung aller Beteiligten folgen.