Stand: 17.07.2024 08:42 Uhr

Experten sprechen über Schutz für maritime Infrastruktur

In der Kieler Ostseehalle haben am Dienstagabend Experten von Polizei, Bundespolizei, Marine und Politik über den Schutz maritimer Infrastruktur in Nord- und Ostsee diskutiert. Laut dem Marinebund, der zu der Veranstaltung eingeladen hatte, muss dringend etwas zum Schutz der maritimen Infrastruktur getan werden. Seekabel, Pipelines oder Offshore-Windparks bieten Angriffsfläche, laut Marine-Experten wächst zudem die Spionagetätigkeit Russlands.

Marinekommando: Mehr Präsenz zeigen und schnell reagieren

Windpark in der Ostsee von Ørsted © Ørsted
Zur maritimen Infrastruktur gehören unter anderem Offshore-Windparks, aber auch Pipelines oder Seekabel.

In einem Punkt waren sich die Teilnehmenden am Dienstag einige: Betreiber, Polizei und das Militär aller westlichen Anrainerstaaten von Nord- und Ostsee müssten schneller noch enger zusammenarbeiten. "Machen müssen das die Anrainer in der Ostsee: Alle Staaten, die ein vitales Interesse daran haben, dass diese Anlagen geschützt sind", sagte Marco Thiele vom Bundeswehrverband NDR Schleswig-Holstein. Laut Flotillenadmiral Christian Meyer vom Marinekommando brauche es zunächst ein Lagebild. "Wirklich auch alle Quellen, die wir heute schon zur Verfügung haben, zusammenzuführen", sagte er. "Das wird uns Frühwarnung geben." Außerdem sei es wichtig, Präsenz zu zeigen. "Wir müssen einfach im Seegebiet stehen und genau gucken was passiert. Und tatsächlich dann, wenn etwas passiert, schnell reagieren können, also Taucher ins Wasser zu schicken, Drohnen, ins Wasser zu schicken", so Meyer.

Mehr spontane Kontrollen von Schiffen

Auch Bundes- und Wasserschutzpolizei sehen mehr Aufgaben auf sich zukommen. Man müsse unter anderem noch mehr spontane Kontrollen, auch größerer Schiffe, durchführen, schlug beispielsweise der Leiter der Wasserschutzpolizei Schleswig-Holstein, Marco Kosminski vor. Allgemein gelte: Man sei vorbereitet auf Angriffe, doch müsse jetzt eine bessere Vernetzung aller Beteiligten folgen.

Weitere Informationen
Die Schleuse zwischen Elbe (oben) und Nord-Ostsee-Kanal (NOK) in Brunsbüttel mit der Baustelle für die 5. Schleusenkammer. © picture alliance/dpa Foto: Jonas Walzberg

Wie gut sind Häfen und Schleusen in SH vor Sabotage geschützt?

Nach der Sabotage wichtiger Bahn-Kabel warnen Experten, dass auch die maritime Struktur zum Ziel werden könnte. mehr

Archiv
Ein Mikrofon vor zwei Menschen. © NDR Foto: Janis Röhlig
4 Min

Nachrichten 11:00 Uhr

Alles, was für Schleswig-Holstein wichtig ist: Im Nachrichten-Podcast von NDR 1 Welle Nord hören Sie das Neueste aus Schleswig-Holstein, Deutschland und der Welt. 4 Min

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 17.07.2024 | 08:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Deutsche Marine

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Autonom fahrende U-Boote können hochauflösende Bilder vom Meeresgrund senden und dazu beitragen, "Geisterschiffe" aufzuspüren. © north.io Foto: north.io

So sollen verdächtige Schiffe mit KI aufgespürt werden

Ein Kieler Software-Unternehmen entwickelt im Auftrag der Bundesregierung ein System zur großflächigen Überwachung der Meere. mehr

Videos