Ernüchterung auf dem schleswig-holsteinischen Biermarkt
Die Schleswig-Holsteiner machen einen Bogen ums Bier. Der Absatz ist im vergangenen Jahr noch stärker eingebrochen als im übrigen Deutschland. Die Flensburger Brauerei bleibt trotzdem optimistisch.
In Schleswig-Holstein ist der Absatz um über sieben Prozent zurückgegangen, meldet das Statistische Bundesamt. Der bundesweite Durchschnitt lag bei 4,5 Prozent Rückgang. Hauptgründe seien die älter werdende Gesellschaft und der Trend zu alkoholfreien Getränken. Die Flensburger Brauerei konnte dem Negativtrend aber zumindest etwas trotzen. Sie legte am Mittwoch ihre Jahresbilanz vor.
Umsatzplus durch höheren Preis
Der Absatz in Hektolitern ging wie bei fast allen Brauereien auch in Flensburg zurück. 2023 setzte sie im In- und Ausland rund 58 Millionen Liter ab. 2022 waren es etwa 63,7 Millionen Liter. Ihre Absatzrückgänge schreiben die Flensburger auch Preiserhöhungen im vergangenen Jahr zu. Der höhere Preis hat aber unter dem Strich trotzdem für ein Umsatzplus von 1,5 Prozent gesorgt. Konkrete Zahlen zum Gewinn gab das Unternehmen nicht bekannt. "In dieser Marktsituation eine Preiserhöhung umzusetzen, war ein notwendiger und mutiger Schritt, der die langfristige Handlungsfähigkeit der Flensburger Brauerei sichern sollte", sagte Marketingleiter Jörn Schumann. Die Marke sei sehr bekannt, so Schumann. Die Brauerei plant hohe Investitionen und plant auch weiterhin neue Biersorten, um Kunden anzusprechen.
Branche kämpft mit steigenden Kosten
Eingebrochen ist auch das Auslandsgeschäft, vor allem durch Rückgänge in China. Von den norddeutschen Brauereiverbänden heißt es, Energie- und Rohstoffpreise seien eine Herausforderung. Das Ende der Mehrwertsteuerentlastung in der Gastronomie bereite zusätzlich Sorgen. Die Zahl der Brauerei-Beschäftigten im Norden ist bisher nicht kleiner geworden.