Erkältungswelle: Auch Lehrer sind krank
Eine Krankheitswelle trifft vor allem Kinder, deshalb sind viele Klassenzimmer derzeit leer. Aber auch viele Lehrkräfte fallen aus, Unterrichtsstunden können zum Teil nicht mehr vertreten werden.
In Schleswig-Holstein sind derzeit mehrere Erkältungskrankheiten und Atemwegsinfekte im Umlauf, vor allem Kinder sind betroffen. Das macht sich auch an den Schulen im Land bemerkbar. Laut dem Vorsitzenden des Schulleitungsverbandes, Uwe Niekiel, sind teilweise nur noch vier oder fünf Schülerinnen und Schüler aus einer Klasse anwesend.
Gewerkschaft: Lehrkräfte gehen auf dem Zahnfleisch
Aber auch Lehrkräfte sind von der Krankheitswelle betroffen. Teilweise fehlten so viele Kolleginnen und Kollegen, dass Unterrichtsstunden nicht mehr vertreten werden könnten, berichten mehrere Schulleiter. Die Lehrerinnen und Lehrer, die nicht krank sind, müssen deutlich mehr Stunden übernehmen, als vorgesehen. Das bestätigt auch die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Astrid Henke: "Es ist so, dass also die Kolleginnen und Kollegen schon auf dem Zahnfleisch gehen", sagt sie.
GEW fordert langfristig mehr Personal
Denn nicht nur der hohe Krankenstand im Kollegium ist ein Problem, sondern die Lehrkräfte müssen gleichzeitig Auswirkungen der Corona-bedingten Einschränkungen auffangen. "Die Belastungen sind enorm, weil die Kinder und Jugendlichen natürlich auch noch viele Probleme aus der Corona-Zeit im Gepäck haben und auch höher belastet sind. Und zugleich eben dieser Krankenstand dazu führt, dass man zusätzliche Aufgaben übernehmen muss", erklärt Henke. Die Gewerkschaft fordert deshalb langfristige Lösungen. Es müsse genügend Personal ausgebildet und eingestellt werden, um Krankheitsfälle ausgleichen zu können.
Bildungsministerium registriert Krankheitsanstieg
Auch das Bildungsministerium hat den Anstieg bei den Atemwegserkrankungen registriert. In einer Stellungnahme von Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) heißt es, die Schulen würden darauf mit den bewährten Vertretungsregelungen reagieren.