Energiekosten: Freizeitparks erhöhen die Preise
Die Freizeitpark-Saison startet in diesem Jahr mit neuen Preistafeln an den Kassen. Gäste müssen tiefer in die Tasche greifen, wobei die Preisanpassungen überwiegend moderat ausfallen. Ein Überblick.
Zoos und Freizeitparks sind beliebte Ausflugsziele, insbesondere jetzt zum Beginn der Osterferien. Doch viele von ihnen rechnen in diesem Jahr mit deutlich höheren Betriebskosten. Einen Teil davon geben sie an die Besucherinnen und Besucher weiter.
Tierparks in Schleswig-Holstein ziehen Preise an
Der Tierpark Neumünster blickt mit Sorge auf die nächste Betriebskostenabrechnung. Genaue Zahlen kennt der Zoo noch nicht, rechnet nach eigenen Angaben aber mit Mehrkosten von rund 500.000 Euro in diesem Jahr. Gründe seien vor allem die höheren Energiekosten, gestiegene Personalkosten und höhere Preise für das Tierfutter. Deshalb sei der Sommerpreis für Erwachsene von 10,00 Euro auf 12,00 Euro erhöht worden. Auch im Winter kostet der Eintritt künftig zwei Euro mehr.
Auch der Tierpark Gettorf im Kreis Rendsburg-Eckernförde hat seinen Eintrittspreis angepasst, von 13,00 Euro für Erwachsene auf 14,50 Euro. Die Gründe sind dieselben wie bei den Kollegen aus Neumünster. Mit der Preiserhöhung könnten die erwarteten Mehrkosten bei gleichen Besucherzahlen zwar nicht komplett ausgeglichen werden. Die Preiserhöhungen seien aber auf das Nötigste reduziert worden, da auch die Besucherinnen und Besucher von der Inflation betroffen seien, erklärte der Tierpark Gettorf. Die Betriebskosten seien um circa 25.000 bis 30.000 Euro pro Monat gestiegen. Ein genauer Wert sei schwer zu geben, da der Energieverbrauch wetterabhängig sei.
Sea Life und Abenteuer Dschungelland etwas teurer
Auch in Ostholstein gehen die allgemeinen Preissteigerungen nicht spurlos an den Freizeitangeboten vorbei. Das "Riesenaquarium" Sea Life in Timmendorfer Strand beispielsweise hat seine Eintrittspreise deshalb im ersten Quartal 2023 um 1,50 Euro erhöht. Erwachsene zahlen nun 18,50 Euro für ein Ticket. Kinder 15,50 Euro. Wie alle wirtschaftlich arbeitenden Unternehmen müsse auch Sea Life Preismodelle regelmäßig hinterfragen, erklärte eine Sprecherin.
Im Abenteuer Dschungelland in Weissenhäuser Strand zahlen Besucherinnen und Besucher künftig einen Euro mehr für den Eintritt. Auch hier nennt der Betreiber gestiegene Energie- und Personalkosten sowie die Inflation als Gründe.
Leichte Erhöhungen auch bei Hansapark und Tolk-Schau
Wer dieses Jahr in den Hansapark in Sierksdorf an der Lübecker Bucht möchte, muss etwas mehr Geld einplanen. Statt 44,00 Euro kostet ein Ticket für einen Erwachsenen nun 48,00 Euro, teilte der Freizeitpark mit. Anders als die anderen Anbieter begründet der Hansapark die Preissteigerung nicht mit der Inflation. Vielmehr sei in erster Linie die Ausweitung des Angebots der Grund dafür: neue Fahrattraktionen, wie in diesem Jahr eine begehbare Hansekogge. Natürlich machten aber auch dem Hansapark die extrem gestiegenen Kosten zu schaffen. Sie seien, je nach Bereich, von circa 10 Prozent bis zu fast 50 Prozent nach oben gegangen. Das Unternehmen steuere allerdings mit zahlreichen internen Einsparungen dagegen.
Der Freizeitpark Tolk-Schau bei Schleswig hat seinen Eintrittspreis für Erwachsene um einen Euro erhöht. Das Unternehmen setze inzwischen auf Sonnenenergie, um Fahrgeschäfte zu betreiben. Die Gastronomieangebote dagegen verbrauchen weiterhin Gas. Mehrkosten sollen laut Parkleitung aber nicht auf Gäste abgewälzt werden.
Keine Preiserhöhung bei Erlebniswald Trappenkamp
Der Erlebniswald Trappenkamp im Kreis Segeberg hat seine Preise für Tagesbesucher in dieser Saison nicht angepasst. Und das trotz einer Steigerung der Betriebskosten von circa 30 Prozent. Lediglich die Familienjahreskarten seien von 65,00 Euro auf 75,00 Euro erhöht worden. Hintergrund seien die gestiegenen Kosten für die Großveranstaltung Waldweihnacht, so ein Sprecher der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten.