Logistikzentrum in Ellerau an der A7 darf weitergebaut werden
Quickborn befürchtet massive Verkehrsbehinderungen, wenn das geplante Logistikzentrum im benachbarten Ellerau an der A7 kommt. Doch nun gibt es für die Stadt vor Gericht einen Rückschlag.
In Ellerau (Kreis Segeberg) darf das geplante Logistikzentrum vorerst weitergebaut werden. Das hat das Schleswig-Holsteinische Verwaltungsgericht in Schleswig entschieden. Quickborn wehrt sich seit Monaten gegen den Bau, weil die Stadt dadurch massive Verkehrsbehinderungen auch auf ihren Straßen fürchtet. Die Stadt im Kreis Pinneberg hatte deshalb in einem Eilverfahren Beschwerde gegen die Baugenehmigung eingereicht. Eine Fachaufsichtsbeschwerde beim Innenministerium gegen den Kreis Segeberg, der das Logistikzentrum genehmigt hatte, läuft noch.
Beschwerde beim OVG zwei Wochen lang möglich
Auch das Gericht geht nun davon aus, dass der Verkehr durch voraussichtlich rund 1.000 Lastwagen-Fahrten pro Tag spürbar beeinträchtigt wird. Nach den Zahlen, die aktuell vorliegen, reichen die Zufahrtstraßen laut Gericht aber noch aus.
Dass das Gericht aber überhaupt anerkennt, dass die Nachbargemeinde betroffen ist, das ist für Quickborns Bürgermeister Thomas Beckmann (FDP) ein Erfolg. Jetzt will die Stadt Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht einlegen und eine Klage vorbereiten. "Wir werden unser bereits vorhandenes Verkehrsgutachten noch einmal schärfen. Und auch insbesondere andere Aspekte noch mal erläutern und dem Gericht aufzeigen, dass die Erschließung nicht gesichert ist und dass es eine Gefahr für Anwohner und Fußgänger und so weiter darstellt."
Auch ohne Hillwood schon oft Staus
Konkret sind fünf große Hallen auf einem zehn Hektar großen Gelände direkt an der A7 geplant - bis 2025. Das US-amerikanische Immobilienunternehmen Hillwood hatte das Gelände von einem privaten Eigentümer gekauft. In einem Lärmgutachten, das Hillwood für die Genehmigung einreichte, wird laut Kreis mit 800 Lastwagen pro Tag zwischen 6 und 22 Uhr gerechnet, die das Gelände anfahren und wieder verlassen. Das könnte bedeuten: 1.600 Lastwagenfahrten pro Tag.
Schon jetzt gibt es in dem Bereich viel Verkehr und regelmäßig Stau, unter anderem durch geschlossene Schranken vor einem Bahnübergang der AKN. Über die Bahnstraße und durch Quickborn geht es außerdem zur nächsten Autobahnauffahrt der A7.