E-Sport in SH: Kampf um Anerkennung der Gemeinnützigkeit
Das Thema E-Sport wächst immer weiter. Die Bundesregierung erkennt allerdings noch nicht den Nutzen für das Allgemeinwohl an. Das stellt Sportvereine in Schleswig-Holstein bei der Gewinnung neuer Mitglieder vor ein Problem.
Das Land Schleswig-Holstein nimmt beim Thema E-Sport deutschlandweit eine Vorreiterrolle ein: Kein anderes Bundesland vergibt mehr Fördergelder im E-Sports-Bereich. Bislang waren das rund 1,5 Millionen Euro. Davon profitiert auch das E-Sport Regionalzentrum in Flensburg als einer von derzeit fünf Standorten im Land. Doch der E-Sport kämpft seit vielen Jahren um die Anerkennung der Gemeinnützigkeit.
E-Sport-Verband: "Ein Schlag ins Gesicht"
Das sei von der Bundespolitik versprochen worden, so Philipp Eppen vom Regionalstandort Flensburg, der auch Vorsitzender des E-Sport-Verbands Schleswig-Holstein ist. Dennoch bleibt dieser Punkt erst einmal ungeklärt: Die Ampel-Koalition habe jetzt im sogenannten "Steuerfortentwicklungsgesetz" diese Gemeinnützigkeit nicht berücksichtigt.
"Das nicht als gemeinnützig anzuerkennen, ist ein Schlag ins Gesicht für all die Menschen, die ihre Freizeit für den guten Zweck einbringen." Philipp Eppen, Vorsitzender E-Sport-Verband Schleswig-Holstein
Vor allem Sportvereine fordern diese Anerkennung. Denn: Wenn sie neue Mitglieder mit einem E-Sport-Angebot gewinnen wollen, gefährden sie derzeit ihre eigene Gemeinnützigkeit. Es geht aber auch um die Möglichkeit, Spenden von der Steuer abzusetzen und um die Gleichstellung von Sport und E-Sport.
Derzeit 300.000 E-Sport Interessierte in SH
Schätzungsweise 300.000 E-Sport-Interessierte gebe es derzeit im Land, meint der Landesverband. Viele engagieren sich unter anderem in Kiel und Flensburg, weitere Zentren gibt es in Heide (Kreis Dithmarschen) und Mölln (Kreis Herzogtum Lauenburg). In Husum (Kreis Nordfriesland) wird im Laufe des Jahres ein weiterer Regionalstandort eröffnet.